Die kommende Neue Weltreligion

[15-701]

a3 3. Die Großen Annäherungen (Die kommende Neue Weltreligion)

a5 a. Die Seele der Menschheit

Man sieht nun immer deutlicher, daß die heutige Welt eine schwierige Zwischenperiode durchlebt. Es ist eine Phase, in der die Menschheit etwas Ähnliches durchmacht, wie es im Leben eines einzelnen so häufig der Fall ist. Die Weltseele orientiert sich zunächst über das äußere Geschehen, um sodann die Herrschaft über die Weltsituation zu übernehmen. Im Leben des Aspiranten kommen solche Zwischenstadien häufig vor. Die Persönlichkeit wird sich bewußt, daß Zustände voller Schwierigkeit und Unrast entstanden sind. Sie hatte jedoch in der Vergangenheit auch Momente, in denen sie hohe geistige Erkenntnisse und göttliche Anregungen erhielt sie war sich zeitweise ihres Zieles sicher und wußte, daß die Seele das richtungweisende Element ist. Die Persönlichkeit empfing eine schwache Vorstellung davon, welche Ziele und Zwecke diesen von der Seele gewährten Impulsen zugrunde liegen. Doch im gegenwärtigen Zeitpunkt liegt das alles weit zurück. Es scheint, als ob die Seele sich zurückgezogen habe und die Periode des Kontaktes und der Sicherheit zu Ende sei, und daß nur Schwierigkeiten, ein Gefühl der Ohnmacht und vergeblichen Mühens sowie ein Drang geblieben seien, aus dieser Notlage herauszukommen. Dieses Gefühl ist oft so intensiv, daß alle anderen Interessen ganz nebensächlich erscheinen.

Aber die Seele hat sich nicht zurückgezogen und die inneren geistigen Bedingungen sind nach wie vor die gleichen. Die göttlichen Impulse sind noch immer da. Die Seele sammelt sich nur, um von neuem einen Versuch oder Vorstoss zu machen und sich intensiver und entschlossener mit den Belangen der Persönlichkeit zu beschäftigen, die ihr Schatten und schwacher Widerschein ist.

Was für den einzelnen Aspiranten zutrifft, gilt genauso für die Menschheit, den Weltaspiranten. Im Mai 1936 unternahm die Weltseele

[15-702]

einen Vorstoss mit dem Ergebnis, daß eindeutige, nicht mehr rückgängig zu machende Fortschritte erzielt wurden. Dieser Vorstoss wirkte sich in dreifacher Weise aus:

1. Alle wahren Aspiranten und Jünger wurden einem Stimulierungsprozess unterworfen, der nach Wunsch verlief und ganz deutliche Wirkungen hatte.

2. Ebenso fand eine Stimulierung der Massen statt, so daß sie befähigt wurden, leichter und zuverlässiger auf neue Ideen zu reagieren. Auch das war ein einzigartiger Erfolg.

3. Die Hierarchie der Seelen, welche die Freiheit erlangt haben und die man die planetarische Hierarchie nennt, war in der Lage, der Menschheit näher zu kommen und eine klarere Beziehung und einen engeren Kontakt herzustellen, als es seit der mittleren Atlantischen Periode möglich war. Das Ergebnis war weit umfassender, als man erwartet hatte. Es war die dritte „Große Annäherung“, die von der Hierarchie der Menschheit gegenüber unternommen wurde. Daß solche Annäherungen Erfolg haben, ist zum großen Teil darauf zurückzuführen, daß in den Weltaspiranten ein intensives seelisches Verlangen lebt und daß diejenigen, die an ihrer Seite stehen, durch Meditation und Dienstleistungen einen „Annäherungsweg“ bahnten. Da ihre Zahl viel größer ist als je zuvor, konnte im Jahre 1936 die Hierarchie einen beispiellosen (fast hätte ich gesagt unerwarteten) Schritt vorwärts tun, wie er bisher noch nicht vorgekommen war. Das war der weltweiten Tätigkeit der Neuen Gruppe der Weltdiener zuzuschreiben.

Ich möchte hier den Leser auf die oben benützte Redewendung: „die Hierarchie der Seelen, welche die Freiheit erlangt haben“ aufmerksam machen. Ich gebrauche diese Formulierung nicht in dem üblichen Sinne. Die Aspiranten und Jünger in der Welt benützen diesen Ausdruck, um jene Freiheit und jenes Befreitsein zu kennzeichnen, das

[15-703]

sie aus den drei Welten menschlichen Strebens erlöst und zu freien Bürgern des Reiches Gottes macht. Mit dieser Auffassung ist ein jeder vertraut. Aber man wird zugeben, daß dahinter eine ziemlich egoistische Tendenz liegt, die unvermeidlich ist, aber eines Tages verschwinden muß. Im gegenwärtigen Stadium besteht diese Tendenz zweifellos und ist vielleicht ganz erwünscht, da sie ein wirkungsvoller Ansporn für die notwendigen Anstrengungen ist. Die Freiheit, die ich meine, ist die Errungenschaft der Seele, sowohl in den drei Welten als auch auf ihrer eigenen Ebene frei und ungehindert sich zu bewegen, zu betätigen und zu manifestieren. Dieser Punkt wird selten, wenn überhaupt, betont. Die Seele als solche – das Ego – hat ihre eigene Aufgabe zu erfüllen, die vielleicht als das gerade Gegenteil dessen beschrieben werden kann, womit die Persönlichkeit vertraut ist. Die Seele muß erst lernen, in der Welt der Menschen sich zu Hause zu fühlen, erfolgreich zu wirken und hier den Plan durchzuführen. Das ist auch die Aufgabe der Hierarchie, und ich dachte, daß ein Hinweis auf dieses besondere hierarchische Problem und die (damit notgedrungen verbundene) Schwierigkeit, sich frei und uneingeschränkt zu betätigen, interessant und für meine Leser aufschlussreich sein würde.

Von diesem höchsten Standpunkt aus war es der Hierarchie – als Frucht der in den letzten fünfzig Jahren geleisteten Arbeit – möglich, im Jahre 1936 einen deutlichen Schritt vorwärts zu tun. Als dies geschehen war, wurde es notwendig, die neue Position zu festigen, um von dem erreichten Punkt aus zum Wohl der Menschheit Pläne für den nächsten Schritt auszuarbeiten.

So befinden wir uns nun in einer Zwischenperiode, mit der wir alle schmerzlich vertraut sind. So mancher hatte wohl irgendeinen großen Antrieb und Fortschritt erwartet, eine Art herbstlicher Reifezeit oder einen dramatischen Höhepunkt mit unerhörten Ereignissen. Als nur eine Zeit relativer Stille zu beobachten war, in der sich nichts zu ereignen schien, überkam begreiflicherweise viele Menschen ein Gefühl der Enttäuschung; eine Reaktion trat auf, die in manchen Fällen einem Glaubensverlust gleichkam; es stellte sich ein Gefühl emotioneller Ermüdung und mentaler Ohnmacht ein, die viele auf die härteste Probe stellten. Diese Reaktionen – das darf

[15-704]

man nicht vergessen – beeinflussen aber keineswegs den Lauf der Dinge und verzögern auch nicht im geringsten die Ereignisse, obwohl sie die Arbeit der strebenden Helfer schwieriger gestalten und fast unnötigerweise die geistigen Hilfsquellen in Anspruch nehmen.

Diese Zwischen- oder Pausenzeiten, in denen scheinbar Stille, Stagnation und Inaktivität herrschen, sind ein integrierender Teil der großen Schutz- und Aufbauarbeit der Hierarchie. Solche Perioden kommen im Leben eines Einzelmenschen, einer Gruppe und auch eines Planeten vor. Aspiranten müssen lernen, das Gesetz der Zyklen klug und verständnisvoll anzuwenden. Sie dürfen nicht vergessen, daß sie in einer Scheinwelt leben und in der Wirklichkeitswelt noch keine wahre Freiheit besitzen.

Zur Vollmondzeit im Mai 1938 trat der (schon öfters erwähnte) Hohe Rat der Hierarchie zusammen und legte die Pläne für die nächste Zukunft fest. Dazu möchte ich eine Einschränkung machen, die leicht vergessen wird. Die Pläne für die Menschheit werden nicht festgelegt, denn die Menschheit bestimmt ihr Schicksal selbst. Die Pläne, die ausgearbeitet wurden, betrafen die Linderung der derzeitigen menschlichen Notlage und die Ermöglichung engerer Beziehungen zwischen der Menschheit und der Hierarchie. Das Problem, vor dem die Hierarchie der Meister steht, besteht (ganz allgemein ausgedrückt) darin, die Wirksamkeit dieser verborgenen Selbstbestimmungskraft zu verstärken. Wenn nun diese Kraft bei den Menschen immer stärker in den Vordergrund tritt, dann können sie die nötigen Reformen in ihrer Zivilisation durchführen. Der Durchschnittsmensch packt alles nach organisatorischen Gesichtspunkten an; hat er eine lichtbringende Idee, so geht er gleich daran, dafür die äußere physische Ausdrucksform zu schaffen. Die Hierarchie des Planeten, die unter der Inspiration der göttlichen Vision wirkt, deren Ausdrucksform der große Plan ist, sucht in jedem Menschenherz ein Echo für diesen Plan zu erwecken; sie stärkt und stimuliert diesen Widerhall, um nicht nur ein gedankliches Verstehen,

[15-705]

sondern auch ein aspiratives Verlangen zu erwecken. Wenn beide Faktoren zusammenwirken, wird schließlich der Plan auf Erden sichtbar in Erscheinung treten und alle menschlichen Probleme maßgeblich beeinflussen.

Wenn einmal genügend viele Menschen mit ihren Seelen bewußten Kontakt haben, dann wird schon allein ihre Anzahl, die Klarheit ihrer Absichten und die Tatsache, daß sie überall in der Welt tätig sind, mit Naturnotwendigkeit eine Wirkung haben. Sie werden dann Reformen von so weitreichender Bedeutung einführen, daß die Kultur der Zukunft von der unsrigen so weit entfernt sein wird, wie die Kultur der roten Indianer, die Jahrhunderte lang den amerikanischen Kontinent durchstreiften und ihre Besitztümer der weißen Rasse überlassen mußten, von unserer gegenwärtigen Kultur entfernt ist.

Die Aufgabe der wirkenden Menschheitsdiener besteht also darin, in jedem Menschen den Seelenstrahl so zu erwecken, daß dessen Kraft und Wirkung fühlbar wird. Begonnen wird bei denen, deren geistiges Rüstzeug und erlangte Integration die Annahme rechtfertigt, daß sie – wenn sie einmal voll erwacht sind – die neuen, ihnen zur Verfügung stehenden Kräfte mit entsprechender Weisheit und in wohldurchdachter, konstruktiver Absicht benützen werden.

Wir wollen zunächst die folgenden Fragen besprechen: Welche psychologischen Vorteile ergeben sich daraus, daß man das Wesen des egoischen Strahls einigermaßen versteht? Welchen sinnvollen Nutzen können Psychologen daraus ziehen, daß sie den Seelenstrahl einer Person erkannt und festgestellt haben?

Am Anfang dieser Abhandlung befaßten wir uns mit der grundsätzlichen Frage, welchen Nutzen die Psychologie aus der Kenntnis der Strahlen ziehen könnte. Wir fassten die Möglichkeit ins Auge, daß eine Hypothese über die Existenz der Strahlen wissenschaftlich akzeptiert werden könnte, selbst wenn diese Anerkenntnis nur eine vorläufige wäre. Wir dürfen nicht vergessen, daß die Zahl der Aspiranten in der ganzen Welt zunimmt. Vielleicht ist es am besten, wenn ich einfach einige Entwicklungen angebe, die in Erscheinung

[15-706]

treten werden, wenn die Existenz eines Seelenstrahls zugegeben, anerkannt und wissenschaftlich ausgearbeitet ist. Diese Entwicklungen sind folgende:

1. k Der gegenwärtige Weltkonflikt wird gelöst und geregelt werden /k. Dieser Konflikt scheint im irdisch-materiellen Sinne fast ausweglos zu sein. Welche Folgen der Seelenkontakt eines Menschen hat und wie er sieh im Leben der Persönlichkeit auswirkt, mag wie folgt angegeben werden:

a) k Konflikte /k, Unruhen, Treubrüche, innere Kämpfe und Widerstreit entgegengesetzter Meinungen.

b) k Eine Empfänglichkeit für Ideen /k. Dies bewirkt in den Anfangsstadien eine nachgiebige Einstellung, die fast schon Wankelmut ist, und eine dauernd wechselnde Stellungnahme zu allen Dingen. Dieser Zustand führt schließlich zu einer Empfänglichkeit für Intuition, die den Menschen befähigt, prompt zwischen dem Unwirklichen und dem Wirklichen zu unterscheiden.

c) k Ein Prozeß der Loslösung /k. Das ist ein schwieriger und schmerzlicher Prozeß, der die Trennungslinien zwischen der Seele und der Persönlichkeit festlegt. Dieser unvermeidliche Vorgang bewirkt anfangs Isolierung und geteilte Interessen und führt später dazu, daß sich die Interessen der Persönlichkeit den Belangen des Planes unterordnen und daß alle persönlichen Wünsche im Aspekt der Seele verlöschen.

d) k Eine Periode schöpferischer Tätigkeit folgt /k, die aus dem dritten Aspekt der Seele, dem Schöpferaspekt, stammt. Diese Entwicklung bewirkt im Erdenleben des Aspiranten, in seinen Neigungen und Gewohnheiten entscheidende Veränderungen; sie bringt den Jünger dazu, sich ganz bestimmten Beschäftigungen hinzugeben, die in die Worte „künstlerische Laufbahn“ zusammengefaßt werden können.

Diese vier Auswirkungen von Seelenaktivität, die tatsächlich nur dadurch hervorgerufen wurden, daß durch einen vom Menschen selbst geöffneten Kontaktkanal Seelenkraft eingeströmt war, werden

[15-707]

dem Psychologen die vier Hauptursachen der gegenwärtigen Weltschwierigkeiten klarlegen. Jede dieser Ursachen birgt in sich selbst ihre eigene Lösung. Die derzeitigen Gegensätze und Streitigkeiten, das riesige Interesse an den verschiedenartigsten Ideologien, der wirtschaftliche Druck, der zu materieller Ausbeutung führt, ein unverkennbares Aufleben schöpferischer Tätigkeit auf allen Gebieten der Kunst, und ein neuer Wertmaßstab, – das alles sind Probleme, denen sich heute die geschulten Denker und Psychologen gegenübergestellt sehen.

2. k Das Erscheinen einer Weltregierung /k. Diese wird infolge dieser „fünf Schwierigkeitsbereiche“ und dadurch zustandekommen, daß immer mehr Menschen in der Welt verstehen und erkennen werden:

a) Die Ursachen der Unrast.

b) Die von der Menschheit erreichte Entwicklungsstufe.

c) Die unvermeidlichen Krisen, die sich einstellen, wenn der Mensch, das integrierte menschliche Wesen, dem Menschen, dem Geschöpf der geistigen Wirklichkeit, gegenübersteht.

d) Die sich uns jetzt bietende günstige Gelegenheit. Diese rührt von gewissen astronomischen Ereignissen her, als da sind der Energie-Zustrom aus einem neuen Tierkreiszeichen und die Verschiebung der Erdpole.

3. k Die Entwicklung einer neuen Kunst /k. Sie wird im Ausdruck und Empfinden ein Widerhall auf Ideen sein. Die Kunst der Vergangenheit war zum großen Teil ein Ausdruck dessen, was der Mensch von der Schönheit der Welt, die Gott erschaffen hat, mit dem Verstand erfaßt hatte, mag es sich um die sichtbaren Wunder der Natur oder um die Schönheit der menschlichen Gestalt handeln. Die heutige Kunst versucht in einer fast kindischen Art die Welt der Gefühle, die Skala innerer Stimmungen und solche seelische Gefühlsreaktionen darzustellen, von denen sich der Grossteil der Menschheit leiten läßt. Diese Versuche stehen jedoch zur Welt des Gefühlsausdruckes in einem ähnlichen Verhältnis, wie die Zeichnungen des Höhlenmenschen zu dem Kunstschaffen eines Leonardo da Vinci. Höchst gültig und angemessen drückt sich diese neue Kunst

[15-708]

heute auf schriftstellerischem Gebiet aus. Als nächster Kunstzweig wird die Tonkunst folgen, die dem Wahrheitsausdruck näher kommen und diese sichtbar werdenden Ideale und erhabenen Qualitäten besser erkennen und darstellen wird. Die Mal- und Bildhauerkunst wird später nachfolgen. Keiner dieser Kunstzweige drückt jedoch jene Kunst aus, die aus schöpferischen Gedanken stammt, wie sie im Wassermann-Zeitalter zu ruhmvoller Größe kommen wird.

4. k Geistiges Verstehen der Krankheiten der Mystiker /k, oder das Erkennen körperlicher Leiden bei hochentwickelten Menschen der heutigen Welt. Diese Störungen haben meistens einen metaphysischen Hintergrund. Sie mögen unter der Oberfläche des Denk- und Empfindungsvermögens verborgen bleiben oder als physiologisches Symptom auftreten, das unverkennbar eine seelische Ursache hat. Diese Kategorien physischer Erkrankungen sind äußerst schwierig zu behandeln und werden zurzeit wenig verstanden. Was wissen denn die modernen Wissenschaftler und Forscher von dem Unterschied zwischen neurotischen und seelischen Störungen, die auf der Integration der Persönlichkeit oder auf einer überstarken seelischen Stimulierung beruhen und die Folgen einer falschen Polarisation (oder Einstellung) des Betreffenden sind? Wir wollen hier auf dieses Thema nicht näher eingehen, da es zu umfangreich ist. Man kann indes so viel sagen, daß, wenn sich der Seelenstrahl in der Persönlichkeit bemerkbar macht, diese Tatsache sehr häufig zu ganz deutlichen psychologischen Störungen führt. Ebenso möchte ich hier eine Warnung hinzufügen. Wir müssen uns in acht nehmen, daß unsere Sehnsucht nach Seelenkontakt uns jetzt nicht irre führt und uns zu dem Glauben verleitet, daß unsere derzeitigen physischen Schwierigkeiten (falls solche bestehen) die Folge eines Seelenkontaktes seien. Es wäre ganz erstaunlich, wenn dem so wäre. Sie sind wahrscheinlich eher die Folgen astraler Polarisation, der Unwissenheit in medizinischen Fragen, des Experimentierens, und sie sind vielleicht auf die zu rasche Integration der drei Persönlichkeitsaspekte zurückzuführen.

Diese vier Punkte machen wahrscheinlich genügend klar, oder

[15-709]

geben wenigstens einen Hinweis dafür, daß vieles, wenn nicht alles, was sich heute auf Erden abspielt, seine Ursache in einer beträchtlich gesteigerten Stimulierung von Seiten der Seele hat; auf diese Stimulierung reagiert die ganze menschliche Familie, selbst wenn die Einzelmenschen noch keinen Seelenkontakt erreicht haben. Diese gesteigerte Stimulierung ist auf zweierlei zurückzuführen:

1. Eine große und ständig zunehmende Anzahl von Menschen erlangen einen Kontakt mit ihrer Seele durch intensive Aspiration oder (in manchen Fällen), weil sie wirklich verzweifelt sind.

2. Die Hierarchie der Meister ist heute äußerst tätig, was zwei Umständen zuzuschreiben ist:

a) Das nachdrückliche Verlangen der Menschheit, das während der letzten Jahrzehnte dauernd auf die Hierarchie einstürmte, hat unvermeidlich einen Widerhall erweckt.

b) Die Hierarchie des Planeten ist selbst Gegenstand einer Stimulierung. Viele Mitglieder der Hierarchie kommen dadurch zu einer der höheren Einweihungen. Sie werden daher viel leistungsfähiger, und ihr Einfluß verstärkt sich durch größeren Magnetismus und größere Strahlkraft.

Wenn wir die in den letzten Seiten angeführten vier Punkte richtig erfassen und sie sowohl auf den einzelnen als auf die ganze Menschheit anwenden, werden wir auf manche Fragen eine Antwort finden und feststellen, wie stark die Auswirkungen sind.

Ein Studium und richtiges Verstehen des Seelenstrahls gibt uns den Schlüssel zum heutigen Zeitgeschehen. Ich möchte demjenigen, der dieses Studium unternimmt, empfehlen, anfangs wie folgt vorzugehen: Das Leben, die Qualitäten und die charakteristischen Merkmale der Weltaspiranten sollten nach Art der modernen akademischen psychologischen Forschung genau analysiert werden, dabei sollte aber die Tatsache der Seele als hypothetische Möglichkeit akzeptiert werden. Unter dieser Voraussetzung kann dann der

[15-710]

Forscher versuchen, die verwickelte und vielschichtige Wesensart der unter Beobachtung stehenden Männer und Frauen zu verstehen.

Untersuchungen über die Psychologie früherer Mystiker (hauptsächlich des Mittelalters) wurden bereits durchgeführt und sie brachten einiges Verständnis über die Erlebnisse, die sie hatten. Die Mystiker der modernen Zeit, mit ihrer besseren geistigen Ausrüstung und ihrer größeren Weltkenntnis, wurden indessen nur wenig studiert. Praktisch keine einzige wissenschaftliche Arbeit wurde über die Psychologie des Okkultisten verfasst, der ja auch ein Mystiker ist, nur daß er auf einer höheren Ebene – der mentalen – wirkt. Das sind die feinen, glänzenden Persönlichkeiten, die in ihren meisten Lebensäusserungen ganz normal wirken, aber jenes gewisse Etwas besitzen, wodurch sie sich von der Hauptmasse ihrer Zeitgenossen unterscheiden. Sie bringen es stets zu der höchsten Position, ganz gleich, welchen Beruf sie haben. Sie besitzen auf irgendeinem Gebiet gestaltender Kunst hervorragende schöpferische Fähigkeiten. Sie üben auf andere eine phänomenale Anziehung und einen großen Einfluß aus. Sie scharen Menschen um sich, bringen sie einander näher und schließen sie zu einer Gruppe zusammen.

Diese Fortgeschrittenen kommen immer mehr unter den Einfluß ihrer Seelen und reagieren auf die seelische Energie. Sie tun dies entweder mit vollem Bewußtsein, durch Aspiration, Meditation und Dienst, oder unbewusst, indem sie einfach ihre erreichte Evolutionsstufe manifestieren und die Arbeit fortsetzen, die sie bereits in früheren Inkarnationen getan haben. Diese Fortgeschrittenen kann man in vielerlei Hinsicht als übernormal ansehen. Man missversteht sie häufig und man kann nur schwer eine Erklärung dafür finden, wer sie sind und was sie tun. Sie sind tonangebend in Dingen des Weltgeschehens, der Kunst und Wissenschaft oder im Geschäftsleben, und sie sind die führenden Persönlichkeiten in der heutigen Welt. Man findet sie tätig in Regierungen und Kirchen. Sie haben einen ausgesprochenen Sinn für Verantwortung, ein Gefühl für Synthese, Begeisterung für den Weltenschöpfer, einen Sinn für Schönheit. Die moderne Psychologie hat die Frage zu beantworten: was

[15-711]

ist es, das diese Leute von ihren Mitmenschen unterscheidet? Vererbung, günstige Umstände, Einfluß der Umwelt und ein gutes Drüsensystem – das sind einige der Gründe, die man zur Erklärung anführt. Aber alles das beantwortet nicht die prinzipielle Frage, und sie wird so lange unbeantwortet bleiben, bis man einiges Wissen über die Entfaltung des Ego und über Seelenkontakt gewonnen hat und die sich daraus ergebenden Folgen überschaut: Stimulierung, Integration, Einfliessen von Energie und die Nutzung dieser Energie, entsprechend der Veranlagung des Menschen und seiner Aufgeschlossenheit für Gruppenarbeit.

In dieser k Abhandlung über die sieben Strahlen /k habe ich viele Hinweise gegeben, die zur Klärung des Problems beitragen sollten. Der Seelenstrahl eines Menschen, der Seelenstrahl einer Nation, die Wirkungskraft in Zeit und Raum eines aktiv werdenden oder eines verschwindenden Strahls, – all diese Faktoren geben Hinweise und Aufschlüsse für ein besseres Verstehen des Problems. Sie sollten schließlich dazu führen, daß der Mensch richtiger beurteilt und seine geistige Ausrüstung besser gehandhabt wird, sowohl von jedem selbst als auch von denen, die ihn behandeln und sich um ihn bemühen.

Manchmal stelle ich mir selbst die Frage: Kann man von diesen Lehren praktischen Gebrauch machen? Sind diese reichhaltigen Informationen wirklich hilfreich? Wenn Wissen vermittelt wird, muß man es verwerten. Es muß im täglichen Leben seine praktische Anwendung finden. Auf allen, die diese Worte lesen, die aus der Tiefe meines Herzens und Denkens kommen, ruht die Verpflichtung, drei Aufgaben zu erfüllen, die ich k in der Reihenfolge ihrer Bedeutung aufzähle: /k

1. Ein jeder forme sein tägliches Leben im Sinne dieser übermittelten Lehren, falls er diese als grundsätzlich wahr anerkennt. Vielleicht sind sie für ihn lediglich interessant, eine Art faszinierender Nebenbeschäftigung. Vielleicht gefällt ihm das Thema seiner Neuigkeit wegen und weil es von dem üblichen Lehrkurs etwas abweicht. Vielleicht gefallen ihm die Unterweisungen deshalb, weil er sie früher zu Gesicht bekommt als die übrige Menschheit. All diese Reaktionen haben nur wenig Bedeutung, da sie aus der Persönlichkeit (dem niederen Selbst)

[15-712]

kommen. Höchstwahrscheinlich wird die Mehrzahl der Menschen in dieser Weise reagieren. Wer in seinem Inneren keinen tieferen Widerhall empfindet, als es eben geschildert wurde, für den sind die hier gegebenen Lehren nicht bestimmt, da sie dem Betreffenden eine viel zu große Verantwortung auferlegen. Wer jedoch bereit ist, die hier gegebenen Wahrheitslehren – so wie er sie sieht – in seinem eigenen Leben anzuwenden, und sei es auch nur in bescheidenem Masse, für den sind sie bestimmt.

2. Ein jeder baue die Gedankenform auf, welche diese Lehre verkörpert. Ein jeder kann (wenn er den Wunsch dazu hat) mithelfen, die Gedankenform der Lehre des Neuen Zeitalters aufzubauen; das kann er vor allem durch die Kraft seines Denkens, dann dadurch, daß er eine Wahrheit, die er begriffen haben mag, in seinem persönlichen Leben praktisch anwendet, koste es, was es wolle, und schließlich durch Opfer und Dienstleistungen für die Mitmenschen sowie durch ständige Weitergabe des Wissens, das ihm zur Verfügung steht.

3. Ein jeder verbreite die Lehre eine lange Zeit hindurch. Haben meine Leser diesbezüglich schon etwas getan und somit eine Verantwortung übernommen ?

a5 b. Die drohende Krise

Die von der Hierarchie aufgestellten Pläne betreffen in erster Linie zwei Dinge. Erstens die Pläne, welche die Weltstabilisierung bringen sollen. Eine solche Stabilisierung ist wesentlich. Der Mensch kann dann genügend Zeit finden, um sein Bewußtsein zu entfalten und zu erkennen, daß er eine Seele hat. Diese beiden letzten Erfordernisse umfassen das ganze hierarchische Wirken, so weit es die Menschheit betrifft. Zweitens befassen sich die Pläne mit dem Programm für die unmittelbare Zukunft, nämlich die irdischen Fragen endgültig zu regeln und eventuell den Vorschlag für eine weltweite Zusammenarbeit zu machen. Warum sage ich „eventuell“? Wir gebrauchen diesen Ausdruck, weil (wie ich schon oft betont habe) selbst

[15-713]

die fortgeschrittenen Mitglieder der Hierarchie nicht mit Bestimmtheit wissen, wie die Menschheit am Ende reagieren und in welcher Art oder inwieweit sie schließlich das Ziel erreichen wird.

Ich war auf den vorangegangenen Seiten bemüht, in abgewogenen einfachen Worten darzulegen, welche momentanen Absichten hinter den Bemühungen der Hierarchie standen, als diese in der Ratsversammlung Zukunftspläne ausarbeitete. Ist es uns wohl möglich, die Bedeutung des Wortes „Zukunftspläne“ zu erfassen? Die Vergangenheit ist unwiderruflich vorbei. Der flüchtige Augenblick, den wir Gegenwart nennen, ist maßgeblich von der Vergangenheit bestimmt und wird im Bruchteil einer Sekunde ein Teil dieser Vergangenheit. Eben die Vorbereitung für die Zukunft und das Festlegen der Pläne für das Schicksal der Menschheit während der nächsten zehn Jahre war für die versammelten Meister besonders wichtig und beanspruchte ihre ganze Aufmerksamkeit. Diese Fragen waren auch für alle Studenten der zeitlosen Weisheit und für die Jünger der Großen von grundlegendem Interesse.

Nur das hat für uns Bedeutung, was einen Antrieb zum Handeln bewirkt und was dem tätigen Weltjünger auch ein genügend klares Zukunftsbild und einen entsprechenden Ansporn gibt, um mit Aufrichtigkeit und Verständnis zu wirken. Das wird oft vergessen. So vieles wird heute gesagt und geschrieben, was den Eindruck erwecken soll, als ob es aus dem Munde der Großen stamme und ihren Willen und ihre Absicht enthalte. Solche Reden und Schriften beruhen auf astralen Eindrücken und auf der Empfänglichkeit für die vielen Gedankenformen, die auf der Astralebene vorkommen. Darunter befinden sich auch viele Gedankenformen der Großen, Gedankenformen, die tatsächlich existieren, und die von Weltaspiranten in begeisterter Hingabe und aus selbstsüchtigem, geistigem Streben geschaffen wurden. Diese Gedankenformen stammen nicht von Weltjüngern, weil niemand in den Rang eines akzeptierten Jüngers aufgenommen wird, solange er nicht wenigstens die schlimmsten Merkmale persönlichen Ehrgeizes überwunden hat. Dieses Freisein von allen ehrgeizigen Bestrebungen zeigt und äußert sich in persönlicher Zurückhaltung sowie darin, daß der oder die Betreffende sich jeder Propaganda für die eigene Person enthält und auch keinerlei Angaben über Beziehungen zu einem Meister

[15-714]

oder über die eigene geistige Rangstufe macht. Es scheint wohl angebracht, hierüber nachzudenken.

Wenn man die von den Mitgliedern des Hierarchischen Rates erwogenen Vorbereitungen und Pläne als Arbeitsbereiche der dafür bestimmten Meister und jener Menschen ansieht, die eine Zusammenarbeit im Sinn haben, könnte man diese Pläne folgendermaßen spezifizieren:

1. Der Druck, der auf der Menschheit lastet, soll dadurch verringert werden, daß die in der Welt umlaufenden Gedanken immer mehr ins Gleichgewicht gebracht und stabilisiert werden. Es sind die Furchtkomplexe der heutigen Zeit – Gedankenformen, die dann häufig durch Aktionen verstärkt werden -, welche die Menschen zu Krieg und zerstörerischer Tätigkeit aller Art führen, aus denen es kein Zurück gibt. Die Sehnsucht der Menschen nach Verbesserung ihrer Lage sowie das Herabfluten spiritueller Seelen-Energie rufen diesen Druck und diese innere Spannung hervor. Diese Doppeltätigkeit hoher und niederer Kräfte bewirkt die Krise. Wenn diese beiden Aspekte zusammentreffen, so entsteht natürlich noch kein Konflikt; es stellt sich aber ein Gefühl intensiver Spannung, ein fast unerträglicher Druck ein, und es zeigt sich eine Sackgasse, aus der es anscheinend kein Entrinnen gibt. Diese Wahrheit mag schwer zu begreifen sein, aber das ändert nichts an der Tatsache, daß die gegenwärtige Weltkrise hauptsächlich durch das Zusammentreffen dieser beiden Energiearten entstand. Mit diesem Problem mühen sich jetzt die Meister ab. Das Höherstreben des Menschen und das Ringen um eine Verbesserung der Lage bringt eine Zeit, in der sich der geistige Drang der Massen auf dreierlei Weise äußert:

a) Als Drang nach Verbesserung der Lage, wie bereits erwähnt.

b) Als planmässige Schulung der Denkkräfte, sodass neue Ideen aufgegriffen und erfaßt werden können.

c) Als Erkenntnis der geistig eingestellten Menschen, daß k die Gegenwart die Zeit der einmaligen großen Chance ist /k. Die

[15-715]

Formulierung „die Zeit der k einmaligen /k großen Chance“ sollte ein zusätzlicher Ansporn zu neuen Anstrengungen sein. Die jetzige Zeit ist von ungeheuerer zyklischer Bedeutung.

2. Die Neue Gruppe der Weltdiener soll aufs neue organisiert werden. Wie weit haben wir die Aufgabe dieser Gruppe oder die Bedeutung ihrer Mitgliederzahl wirklich erfaßt? Es handelt sich um eine Gruppe von Männern und Frauen, die sich auf dem Jünger- oder auf dem Bewährungspfad befinden und die in zwei Hauptgruppen geteilt sind:

a) Eine Gruppe von Jüngern, die bewußt mit dem Plan zusammenarbeiten, und jener Mitarbeiter, die von ihnen geschult wurden und bewußt und aus freien Stücken an deren Arbeit teilnehmen. Zu dieser letzten Kategorie kann der Leser selbst gehören, wenn es sein Wunsch und er gewillt ist, die nötigen Opfer zu bringen.

b) Eine Gruppe von Aspiranten und solchen Männern und Frauen, die ein Weltempfinden besitzen, die, ohne es zu wissen, unter der Führung der planetarischen Hierarchie arbeiten und wirken. Es gibt deren heute viele, die – vornehmlich an führenden Stellen – als Zerstörer alter oder Erbauer neuer Formen fungieren. Sie wissen nichts von einem inneren, nach Synthese strebenden Plan, doch helfen sie in selbstloser Weise und nach besten Kräften mit, die Notlage zu erleichtern, indem sie im Drama der Nationen das ihrige tun oder sich mit Ausdauer auf dem Gebiet der Erziehung betätigen. Die erste Gruppe ist mit der Hierarchie des Planeten in Berührung und arbeitet sozusagen unter hierarchischer Inspiration. Die zweite Gruppe steht mit der großen Masse in engerer Verbindung und läßt sich in ihrem Wirken mehr von Ideen-Inspiration leiten.

Die erste Gruppe befaßt sich mit dem k Plan /k, soweit ihre Mitglieder davon das Wesentliche erschauen und erfassen

[15-716]

können. Die zweite Gruppe beschäftigt sich deutlich mehr mit den k Ideen /k, die heute im Bewußtsein der besser aufnahmefähigen Mitglieder der menschlichen Familie langsam aufdämmern. Diese Ideen werden von der Hierarchie und den älteren Mitgliedern der ersten Gruppe nach und nach der Menschheit eingeflösst. Die erste Gruppe ist ziemlich klein. Als über die Neue Gruppe der Weltdiener zum ersten Male eine Mitteilung herausgegeben wurde (die später in die Broschüre „Die nächsten drei Jahre“ aufgenommen wurde), betrug die Anzahl bewußter Jünger weniger als zweihundert. Seither hat sich diese Zahl wesentlich erhöht, und zwar aus zwei Gründen: Erstens gelangten gewisse Männer und Frauen zu geistiger Reife, so daß sie zu der Erkenntnis kamen, daß sie einen hierarchischen Rang als Jünger einnehmen. Zweitens entfalten sich andere Menschen in geistiger Hinsicht infolge der Stimulierung und der ziemlich erfolgreichen Arbeit der letzten drei Jahre.

Die Anzahl der bewußten Jünger in der Welt beträgt heute (1939) ungefähr tausend. Wir berücksichtigen dabei nur jene Jünger, die unverkennbar in den Gruppen jener Meister wirken, die sich zum gegenwärtigen Experiment verpflichtet haben. An dieser Stelle möchte ich bemerken, daß sich in der gegenwärtigen Krise nicht alle Mitglieder der planetarischen Hierarchie mit Menschheits-Problemen befassen, obwohl sie alle die augenblicklichen Bemühungen kennen und auch an den Beratungen der Ratsversammlung teilnehmen. Es sind aus Gründen der Zweckmässigkeit noch viele andere Aufgaben zu erfüllen und andere Arbeiten zu leisten, die im evolutionären Geschehen mit den gegenwärtigen Bemühungen Hand in Hand gehen müssen. Die Arbeiten für andere Naturreiche (unterhalb und oberhalb des Menschen) und die Vorbereitung für die Zeit nach der gegenwärtigen

[15-717]

Krise müssen in der üblichen Weise fortgesetzt werden. In den höheren Schichten der Neuen Gruppe der Weltdiener sind die vielen Abteilungen hierarchischer Bestrebungen alle vertreten; dennoch gibt es heute eine große Anzahl von Jüngern in der Welt, die in keiner Weise mit den gegenwärtigen Plänen etwas zu tun haben. Das muß man wohl im Auge behalten.

3. Die Gebildeten aller Länder sollen zu der Erkenntnis k der einen Menschheit /k erweckt werden, um damit das Fundament für die brüderliche Gemeinschaft zu legen. Viele erkennen bereits an, daß die menschliche Familie eine Einheit bildet. Bevor jedoch diese Einheit in zweckentsprechender Weise zustandekommen kann, ist es wesentlich, daß immer mehr denkende Männer und Frauen daran gehen sollten, überall in der Welt die gedanklichen Schranken, die zwischen Rassen, Nationen und Klassen existieren, abzubauen; die Neue Gruppe der Weltdiener sollte in der äußeren Welt jene Art von Tätigkeit wiederholen, welche die Hierarchie entfaltete, als sie diese Neue Gruppe schuf und ausbaute. Durch Aufzeigen der großen Ideen müssen die Menschen dazu gebracht werden, die grundlegenden Ideale zu erkennen, die für das Neue Zeitalter bestimmend sein werden. Das ist die Hauptaufgabe der Neuen Gruppe der Weltdiener.

In der Ratsversammlung im Mai 1937 wurde auch darüber beraten, welche Methode angewandt werden sollte, um diese neuen Ideen in den Mitgliedern der Neuen Gruppe der Weltdiener tiefer zu verankern. Es wurde beschlossen, die Stimulierung des geistigen Lebens der Gruppenmitglieder fortzusetzen und ihre Empfänglichkeit für den Plan zu steigern. Sie werden dann nicht nur bewußt mit den Planungen in Fühlung sein, sondern im okkulten Sinne davon völlig erfüllt werden. So wird die Strahlkraft und der Einfluß der Gruppe beträchtlich zunehmen. Das wird der Gruppe nach außen hin eine bedeutende Gruppenposition verschaffen. Eine solche ist

[15-718]

lebenswichtig und notwendig, damit in den nächsten Jahren die neuen Ideen die Ideale der denkenden Menschheit werden. Sollte sich diese Hoffnung nicht erfüllen, dann muß die so dringliche Rettungsaktion für die Menschheit auf eine spätere Zeit verschoben werden; dann würde eine weitere Leidenszeit mit allgemeiner Disziplinierung folgen und ganz unvermeidlich sein. Diese kritische Situation ist es, die ich auf diesen Seiten klarlege; und mit dieser jetzigen Notlage und schwerwiegenden Krise hatte sich die Hierarchie in ihrer Ratsversammlung im Mai 1937 zu befassen.

4. Der letzte Aspekt der Weltsituation, mit der sich die betreffenden Meister beschäftigten, betrifft in der Tat das bedrohliche Näherkommen einer gefährlichen Krise. Das Eintreten dieser Krise ist unvermeidlich, und daher müssen deren Auswirkungen vorausgesehen und Schritte unternommen werden, um den katastrophalen Folgen entgegenzuwirken und ihrer Bedeutung für das innere Leben voll Rechnung zu tragen.

Nachdem ich die vier Hauptpunkte (die in der Ratssitzung im Mai 1937 vorgebracht wurden, und die sich alle um die drohende Weltkrise drehen) angeführt habe, ist es notwendig, auf zwei Punkte besonders hinzuweisen:

1. Diese Krise steht unmittelbar bevor und hat epochale Auswirkungen, aus zwei Gründen:

a) Die während der letzten fünf Jahre auf geistigem Gebiet geleistete Arbeit war entschieden erfolgreich. Sie war das Resultat des Unternehmungsgeistes und der Leistungen der ersten Abteilung der Neuen Gruppe der Weltdiener, und sie verursachte überall ein elementares geistiges Erwachen.

b) Auch die Anstrengungen und Bemühungen der zweiten Abteilung der Neuen Gruppe der Weltdiener hatten Erfolg. Diese Menschen sind weit mehr Werkzeuge göttlichen Wirkens als bewußte Mitarbeiter am Plan.

[15-719]

2. Die Meister sind nicht in erster Linie damit beschäftigt Unheil für den k Form-Aspekt /k der Menschheit zu verhüten, so wünschenswert dies den Menschen erscheinen mag. Die Errettung der äußeren Form ist im großen Plan nur ein nebensächlicher Punkt. Das Wirken der Hierarchie dreht sich um die Erweckung und Erweiterung des menschlichen Bewußtseins, und dadurch wird dann der Form-Aspekt beeinflußt. Es ist durchaus möglich (und die Meister ziehen es in Betracht), daß der physische Reaktionsapparat des Menschen einer so starken emotionellen und mentalen Anspannung ausgesetzt wird daß er seine Lektionen nicht hinreichend lernen kann, weil die jetzige physische Belastung zu groß ist, als daß er die Bedeutung dessen erfassen und verarbeiten könnte, was um ihn herum vorgeht. Aus diesem Grund hatten die Meister in der Ratsversammlung im Mai 1937 zu erwägen, wie sie diesem angespannten Zustand entgegenwirken könnten. Die Menschheit könnte zu müde werden, um auf alles zu reagieren. Diese Tatsache bildete ein wirkliches Problem, mit dem sich die Hierarchie auseinandersetzen mußte.

Wenn wir das bisher Gesagte mit Interesse und Verständnis verfolgt und uns bemüht haben, es mit dem (uns bekannten) Weltgeschehen zu vereinen, dann wird uns klar werden, daß der einberufene Rat drei Probleme auf der Tagesordnung hatte. Mehr als diese drei Probleme kann die Menschheit nicht erfassen, und die anderen Fragen betreffen sie nicht. Es gab natürlich noch viele andere Probleme, aber sie waren von einer solchen Art, daß der Leser sie nicht verstehen würde; es wäre auch nicht möglich, diese Probleme in Worte zu fassen, die uns etwas sagen würden. Die drei für uns in Betracht kommenden Probleme waren folgende:

1. Wie kann die gegenwärtige Krise in der richtigen Weise überwunden werden, so daß das gestörte Gleichgewicht wiederhergestellt werden könnte?

2. Wie kann die Neue Gruppe der Weltdiener so angespornt werden, daß sie imstande wäre

a) die akute Gefahr zu erkennen,

b) den Arbeitsplan klarer zu interpretieren,

[15-720]

c) für innere, subjektive, spirituelle Eindrücke empfänglicher zu werden,

d) bereitwillig die notwendigen Opfer zu bringen, die für das Gelingen des Werkplanes erforderlich sind,

e) mit größerem Erfolg Licht in die Welt der Menschen zu strahlen.

3. Wie können die Kräfte, die seit 1914 in Bewegung gesetzt sind, innerhalb bestimmter Grenzen gehalten werden?

Von diesen Kräften gibt es viele, und ich möchte die Art oder Beschaffenheit einiger andeuten. Ich tue dies jedoch mehr im Hinblick auf späteres Verstehen und gedankliches Erfassen in der Zukunft, und weniger, weil jemand etwas Besonderes dagegen unternehmen könnte. Ich will sie daher einfach aufzählen. Wenn der Leser mit dem offenen Auge innerer Vision und mir wachsamer Intuition liest, dann mag ihm vielleicht ein gewisses Verständnis aufdämmern, welche Probleme sich vor der Ratsversammlung auftürmten. Es ist mir nicht möglich, über diese Kräfte mehr zu sagen oder sie näher zu erklären. Ich kann lediglich das angeben, was für die Hierarchie Tatsachen sind; für andere mögen diese Mitteilungen nur interessante Vermutungen, Hypothesen oder gar Hirngespinste sein. Hier ist die Aufzählung der Kräfte:

1. k Die geballten Kräfte des großen Fische-Zeitalters /k – machtvoll, grundlegend und derzeit zerstörerisch. Auf diese Kräfte reagieren die unaufgeklärten Massen, weil sie für diese der Weg des geringsten Widerstandes sind. Wenn ich den Ausdruck „Massen“ benütze, so bezieht sich das auf alle diejenigen, die noch nicht wirklich denken können, aber glauben und das annehmen, was ihnen im unteren oder durchschnittlichen Bewusstseinsbereich verständlich ist.

2. k Die neu hereinkommenden Kräfte des Wassermann-Zeitalters /k. Diese haben eine universale Wirkung auf die Ätherregionen, die den Erdball umgeben, auf die gesamte Vegetation, auf die Gewässer des Planeten und auf alle Menschen der Welt, die jetzt denken lernen. Alle, die unter den Einfluß der „neuen Geistesströmungen“ kommen, nehmen die Inspiration des

[15-721]

Wassermannzeichens wahr. Die Interpretation der erfühlten Ideale mag irrig sein, aber die Fähigkeit, auf diese neuen Kräfte zu reagieren, ist vorhanden, und die Wirkung auf das Denkvermögen und das Gehirn ist echt und dauerhaft. Eine der ersten Auswirkungen ist die Stabilisierung der Gefühle.

3. k Einflussreiche und machtvolle Kräfte /k, die derzeit von den großen Sternen Beteigeuze und Sirius her einströmen. Auf diese beiden Kraftströme reagieren die Weltjünger des Seniorengrades der Neuen Gruppe der Weltdiener in deutlich erkennbarer Weise: ihr Herzzentrum wird von Beteigeuze und ihr Kopfzentrum von Sirius stimuliert. Eine sekundäre Wirkung haben diese Energien auf das Mineralreich, insbesondere auf dessen Produkt Gold, und das Rätsel Geld.

4. k Kräfte großer Machtfülle, die von der Venus stammen /k, wirken gleichfalls auf unseren Planeten ein. Bei dieser Gelegenheit möchte ich den Astrologen den Rat geben, auf die Tätigkeit und den Einfluß der Venus mehr zu achten. In den Sternkarten, die man jetzt aufstellt, wurde der Saturn- und Marseinfluss besonders betont. In Zukunft wird man die gleiche Beachtung dem Planeten Venus schenken müssen, da der Einfluß dieses Sterns im Wassermann-Zeitalter den vitalen Mars-Einfluß verdrängen wird.

5. k Die Kräfte der planetarischen Wesenheit /k, die sich aus ihrem langen Schlaf zu rühren beginnt; sie verursacht heute viele Natur-Katastrophen auf der Erde. Damit hat der Leser nichts zu tun, wir nehmen lediglich die Tatsache zur Kenntnis.

6. k Die Energie der vereinten Hierarchie des Planeten /k, die kürzlich eine ihrer „Großen Annäherungen“ an die physische Ebene unternahm. Die zwangsläufige Folge ist die, daß die Kraft der Hierarchie machtvoller, wirkungsvoller und schneller heranströmt und demzufolge die höheren Zentren jener Menschen anregt, die eine solche Evolutionsstufe erreicht

[15-722]

haben, daß sie ihrer Seele nahe genug sind, um durch diese Kräfte beeinflußt zu werden. Sie sind dann mental polarisiert und reagieren daher auf diesen Einfluß so stark.

7. k Die Energie der Neuen Gruppe der Weltdiener /k. Bis vor zehn Jahren war sie ein relativ unbedeutender Faktor, obwohl sie schon vorhanden war; aber jetzt wird sie ständig stärker und ist heute eine Kraft, mit der man rechnen muß. In gewisser Hinsicht ist die Energie dieser Gruppe die Hoffnung der Welt, und es ist unsere jetzige Aufgabe, dieses Kraftfeld zu verstärken.

8. Außerdem sind noch k die Schwingungen /k zu nennen, k deren starker Einfluß von jenen bedeutenden Männern und Frauen ausgeht /k, die heute im Weltgeschehen aktiv tätig sind. Im Hinblick auf die Verwendung geistiger Energie sieht die Hierarchie diese Männer und Frauen als Schleusen ins menschliche Leben an, da mit ihrer Hilfe die Energie gewisser großer Weltseelen, Welteinflüsse und Meister sich bekunden kann. Es gibt viele solche Menschen, und die Ratsversammlung steht vor der Aufgabe, diese Kräfte in einer solchen Weise ins Gleichgewicht zu bringen, daß sie das Welt-Gleichgewicht nicht so weit stören, daß es nicht wiederhergestellt werden könnte. Studierende müssen bedenken, daß ein Meister unvermeidlich ein gewisses Risiko und unvorhergesehene Zufälle in Kauf nehmen muß, wenn er einer Seele „okkulte Inspirationen“ gibt und einen Menschen zu einer k unbewußten Mitarbeit /k am Plan drängt. Es darf jedoch nicht unerwähnt bleiben, daß keines Menschen Freiheit, auch nicht von Seiten eines Meisters, beeinträchtigt wird. Manchmal handelt ein Jünger oder ein Mitglied der Neuen Gruppe der Weltdiener auf eigene Faust, er „geht durch“ (bildlich gesprochen), er richtet Unheil an und macht häufig (vorübergehend) den Teil des Planes zunichte, mit dem er betraut worden war.

[15-723]

9. Endlich haben wir noch k jene Kräfte, die wir /k (aus Unwissenheit und mangelndem Weitblick) k üble oder schwarze Kräfte nennen mögen /k. In weltlicher Sprache könnte man sagen, daß diese Kräfte mit der dunklen Seite der Natur und Energie zu tun haben. Sie werden von großen, mächtigen Menschenwesen gehandhabt, von denen sich die meisten nicht in physischer Inkarnation befinden. Sie betätigen sich von der Astralebene aus und benützen als Werkzeuge oder Vollbringer hauptsächlich Gruppen. Diese Gruppen bestehen aus ignoranten, unbeständigen, egoistischen und ehrgeizigen Menschen, die ein willfähriges Werkzeug ihrer Einflüsterungen sind. Für diese sogenannte Dunkelarbeit ist der einzelne Gruppenteilnehmer nicht verantwortlich zu machen, obwohl immer solche darunter sind, die mit Vorbedacht und Absicht ehrgeizige und selbstsüchtige Ziele verfolgen. Wenn auch die Bestrafung des einzelnen nur leicht und seine individuelle Verantwortung gering ist, so ist doch diese Methode äußerst wirksam. Die Folge oder Wirkung ist eine Art Gruppenbesessenheit, eine verhältnismäßig neue Sachlage, die aber heutzutage immer häufiger in Erscheinung tritt.

Das sind einige der Kräfte, die das Weltproblem herbeiführen und ausmachen, und mit diesen hatte sich die Ratsversammlung zu befassen. All diese Kräfte wirken heute auf die Menschheit ein. Dieser Strudel von Energien treibt die Menschen ganz deutlich in eine Periode chaotischer Zerstörung hinein, falls nicht die Meister der Weisheit vermittels der beiden Abteilungen der Neuen Gruppe der Weltdiener diesem Prozeß Einhalt gebieten und in diese zermürbte und gequälte Welt Ordnung bringen können.

Aus diesem Grund war die Ratsversammlung am Vollmondtag im Mai 1937 von großer Wichtigkeit und von außerordentlicher Bedeutung. So, wie der Mai-Vollmond des Jahres 1936 Zeuge der Bemühungen der Meister und ihrer Jüngerschar war, sich näherzukommen und eine engere Verbindung herzustellen, so war der Mai-Vollmond des Jahres 1937 Zeuge der Aufstellung gewisser Arbeitsrichtlinien, die, wenn sie richtig erfaßt und in der äußeren Welt durchgeführt werden, mit Bestimmtheit die jetzige Weltlage verändern könnten. An diesem Tag wurde auch die Neue Gruppe der

[15-724]

Weltdiener neu stimuliert, um ihre Gruppen-Integration zu verstärken, damit die Gruppenmitglieder mit größerer Selbstlosigkeit, Hingabe und Wirksamkeit der Menschheit dienen können. Am Mai-Vollmond des Jahres 1936 wurde ersichtlich, daß ein inneres, subjektives, geistiges Bemühen vorhanden war, das entschieden erfolgreich war. Am Mai-Vollmond des Jahres 1937 wurde die Erringung und Stabilisierung des äußeren Erfolges sichtbar, der sich ganz natürlich als Folge der vorangegangenen Anstrengungen eingestellt hatte. Dennoch bleibt das Problem immer noch das gleiche: – kann die innere Situation, die geistige, potentielle, idealistische, subjektive und k empfundene Situation /k, so klar formuliert und beurteilt werden, daß deren äußere Verwirklichung in einer konstruktiven und lebendigen Form wirklich durch nichts aufgehalten werden kann? Vermag die innere Integration der Neuen Gruppe der Weltdiener den entsprechenden äußeren Ausdruck zu finden?

Wenn solche bange Fragen längere Zeit hindurch offen bleiben, so tragen sie den Keim einer großen Krise in sich. Das Anfachen einer glimmenden Asche muß, wenn es lange genug fortgesetzt wird, schließlich einen Brand erzeugen. Was kann also getan werden, welche Maßnahmen sind zu treffen und wie kann ein richtiges Verständnis, (das auf innerer Inspiration beruht) auf Erden geweckt und wachgehalten werden, um diesen Zyklus drohender Gefahren zu beenden und es der Menschheit zu ermöglichen, in einem dauerhaften Zustand der Ruhe und Freiheit zu bleiben?

Die Hierarchie unternimmt alles, was ihr nur möglich ist. Gemäß dem Evolutionsplan für die Arische Rasse muß aber die erforderliche schöpferische Arbeit von Jüngern eingeleitet und geleistet werden, die in der Außenwelt wirken, und von Jüngerschafts-Aspiranten, welche die Weltnot im Herzen verspüren und ernstlich bemüht sind, mitzuhelfen. Darüber also müssen wir nachdenken und

[15-725]

uns auch darüber klar sein, daß wir in der nächsten Zeit verständig und überlegt handeln müssen.

Wenn man mit dem geistigen Auge die Neue Gruppe der Weltdiener und ihre vielen Abteilungen betrachtet, die – zerstreut in der ganzen Welt – die wahren und ernsten Sucher in jeder Nation darstellen, dann erkennt man eine Gemeinschaft von Männern und Frauen, deren Zahl und Einflusssphäre völlig ausreicht, um die erwünschten Veränderungen herbeizuführen, k falls ihnen genug daran liegt und sie bereit sind, die notwendigen Opfer zu bringen /k; sie müssten willens sein, die Meinungsverschiedenheiten innerhalb ihrer Organisationen zu Gunsten der notwendigen Hilfsaktion für die Rettung der Welt aufzugeben, den Menschen einige einfache und grundlegende Richtlinien zu geben und so zusammenzuarbeiten, daß eine geeinte innere Bewegung entstünde, die durch viele äußere Einzelgruppen wirken und arbeiten würde.

Die Hierarchie hielt ihre Ratsversammlung während der Woche des Mai-Vollmondes 1937 ab. Sie legte die Pläne fest, um der Menschheit zu helfen. Es gelang ihr, alle nur erdenklichen Hilfsmittel heranzuholen und jede Art verfügbarer Energie zu mobilisieren, um das Bewußtsein der Menschheit zu stimulieren und ihre Gedanken in die rechte Richtung zu lenken. Sie stellte den Jüngern und Aspiranten eindringlich die Notwendigkeit vor Augen, daß neue und frische Anstrengungen gemacht werden müssen. Doch wie die gefassten Pläne in wirksamer Weise durchgeführt und wie die beabsichtigten Verbesserungen im einzelnen angepackt werden sollen, das müssen die Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdiener und die Menschen guten Willens in der Welt selbst in die Hand nehmen. Die Kräfte der Zerstörung können nur durch die vereinten Anstrengungen der Menschen friedlicher Gesinnung und solcher, die innerlich frei von Hassgefühlen sind, abgewehrt werden. Diese negativen Kräfte waren notwendig und nützlich. Doch jetzt haben sie ihre bestimmungsgemässe Aufgabe erfüllt. Was jetzt nicht mehr erwünscht und notwendig ist, wird zu einer Drohung und zu einer Quelle von Leiden und Unglück.

[15-726]

a5 c. Die Anpassung hierarchischer Methoden an die physische Welt

Eine der ersten Aufgaben, die erfüllt werden sollten, ist die, in der äußeren Welt etwas von dem zu verwirklichen, was die Hierarchie auf der inneren Seite des Lebens errungen und geleistet hat. Jede Abteilung und Unterabteilung der Hierarchie arbeitet als einheitliche Gemeinschaft zusammen. Obwohl sich nicht alle Meister und deren Gruppen – wie schon früher erwähnt – mit den augenblicklichen Problemen der menschlichen Krise befassen, so sind sie doch alle auf der inneren Seite damit beschäftigt, Ordnung in das Chaos zu bringen; sie tun dies als Gemeinschaftswerk, jeder in seinem eigenen Bereich und in engster gedanklicher Verbundenheit, so daß es wirklich keine geteilten Interessen, keine getrennten Gruppen und keine auseinandergehenden Meinungen gibt – ganz gleich, wie verschieden ihre Arbeit und ihre besondere Aufgabe auch sein mag. Dieser Zustand k muß /k, wenn irgend möglich, auch im äußeren physischen Leben herbeigeführt und nachgeahmt werden.

Eine völlige Einmütigkeit und die vollständige Unterordnung der individuellen und Gruppen-Interessen unter das Gesamtheits-Streben nach Weltverständigung und Weltstabilisierung kann vorläufig auf Erden noch nicht erreicht werden, da die egoistischen Bestrebungen der Gruppenführer und die Absonderungssucht der älteren Mitarbeiter in jeder Gruppe, welche die übrigen Mitglieder ungebührlich beeinflussen, das nicht möglich machen. Dennoch ist heute eine gegenseitige Annäherung weit eher möglich als früher, und es könnte bestimmt ein gewisser Fortschritt im gegenseitigen Verstehen gemacht werden, wenn genügend viele Weltaspiranten und Jünger den Wunsch dazu hätten, wenn sie gewillt wären, ein solches Bestreben zu unterstützen, und den Versuch machen würden, solche engere Beziehungen anzubahnen und eine Einheitsbewegung für geistiges Verstehen zu organisieren. Das würde zur Folge haben, daß jeder einzelne Aspirant und Jünger seine Ideale überprüfen und neu festsetzen würde. Eine weitere Folge wäre die, daß sich ein jeder für die unmittelbaren Erfordernisse des Planes einsetzt und Notstände,

[15-727]

die ihm zu Ohren kommen, zu lindern sucht. Das würde bedingen, daß jeder einzelne die Ideale, ob er sie nun schwach oder deutlich erschaut hat, im Sinne von Opferbereitschaft auffasst und demzufolge als Dienstleistungen verwirklicht. Diese letzten Sätze deuten die notwendige Einstellung und die sich daraus ergebenden Folgerungen an.

Daher müßte eines der ersten Erfordernisse, um der Hierarchie der Meister (was dasselbe bedeutet, als wenn ich sagen würde: der Menschheit) sofortigen Beistand zu gewähren, in dem Bemühen bestehen, mit jedem Gruppenführer in den verschiedenen Klein- und Grossstädten, Ländern und Kontinenten Kontakt aufzunehmen. Ich meine damit jene Gruppenführer, die für die Idee des guten Willens empfänglich sind und das Ideal der Gruppeneinheit erschauen können, an dem man festhalten kann, ohne dadurch die normale, gewohnte Gemeinschaftsarbeit zu stören. Das wird zur Anerkennung eines Ideals führen, das für alle gilt. Eine weitere Folge wird die Bereitschaft sein, alle Meinungsverschiedenheiten (wenigstens eine Zeit lang) zurückzustellen und die gemeinsamen Berührungspunkte zu betonen. Viele mögen bereit sein, dies für die Dauer der jetzigen Krisenzeit als ein interessantes Experiment durchzuführen und so für eine begrenzte und festgelegte Zeit die gemeinsame Aktion zu unterstützen, guten Willen und ein besseres gegenseitiges Verstehen zu verbreiten, um dem Haß in der Welt ein Ende zu bereiten. Das setzt auch die Bereitwilligkeit voraus, innerhalb eines gegebenen Kontaktbereiches mit allen Gruppen zusammenzuarbeiten, persönlichen Ehrgeiz und individuelle Methoden aufzugeben, um der ernsten Krise entgegenzutreten, vor der die Menschheit steht. Die Grundlage für den möglichen Erfolg eines solchen Beginnens ist die Tatsache, daß in jeder Organisation stets Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdiener anzutreffen sind. Damit können wir rechnen, und wir können uns auch auf die Kraft der inneren Integration verlassen, die durch die „Kontaktpunkte“ zustande kam.

Ein weiterer Grund für die Annahme eines Erfolges liegt in der Tatsache, daß ein derartiges Unternehmen ja nur die normale, äußere Verwirklichung dessen sein wird, was die Meister der Weisheit

[15-728]

bereits angebahnt und geschaffen haben, wenn auch ihr Arbeitsfeld, ihre Methoden, ihre Strahlformel und der Werdegang ihrer Entwicklung völlig verschieden sind. Dieses äußere Unternehmen wird daher eine Wiederholung oder eine parallel laufende Auswirkung einer inneren subjektiven Tatsache sein. Ein Punkt der Tagesordnung der Ratssitzung betraf die Frage, wie die Hierarchie in einer wirksameren Weise die Neue Gruppe der Weltdiener anspornen könnte, damit sie ihrerseits das visionäre Bild klarer erschauen und mit erneutem Optimismus ans Werk gehen könnten, um auf Erden das Gegenstück zur inneren geistigen Organisation zu schaffen.

Das Problem der Jünger und Aspiranten in der Welt ist jetzt folgendes: wie soll man vorgehen, um an alle Gruppenführer durch einen zweckmässigen und ganz bestimmten „Vorstoss“ oder mit organisiertem Vorgehen heranzukommen? Es dürfte sich lohnen, die Mittel und Wege zu besprechen, wie diese führenden Persönlichkeiten zu einer gemeinsamen Aktion bewogen werden könnten, ohne daß sie den Interessen der eigenen Gruppen zuwiderhandeln oder ihre Treuepflicht verletzen würden.

Dieses Vorhaben erfordert behutsames Vorgehen. Damit meine ich: wohldurchdachte Planung, tiefe Einfühlung, folgerichtiges Erschauen des Zukunftsbildes und große Opferbereitschaft. Ein Anfang wurde in dieser Richtung bereits gemacht. Dieselbe allgemeingültige Idee kann überall hingetragen und behutsam gefördert werden. Die Integrität, das Zusammengehörigkeitsgefühl und das Festhalten am gesteckten Ziel soll in jeder Gruppe bewahrt bleiben. Aber alle Gruppen müssen zu gemeinsamer Arbeit aufgerufen werden, um die heilende Energie des guten Willens tatkräftig zu verbreiten, die – wie sehr treffend bemerkt wurde – das aktive Prinzip des Friedens ist. Und Friede ist es, der heute vonnöten ist, nicht bloß Pazifismus, dem die Tatkraft fehlt.

Zweitens sollte ein entsprechender Plan ausgearbeitet werden, wie die verschiedenen Friedensorganisationen – wenigstens zeitweilig – zu einer verbündeten Aktion veranlaßt werden könnten. Man könnte sich an die leitenden Persönlichkeiten der verschiedenen Friedensgesellschaften mit einem bestimmten, vorläufigen Programm wenden und um ihre Mitarbeit bitten.

[15-729]

Dieses Programm zur Koordinierung der Bestrebungen der mehr fortgeschrittenen Weltorganisationen wird manches Opfer kosten, und sowohl wir als auch die Führer solcher Gruppen werden Zugeständnisse machen müssen, um beide Seiten zufriedenzustellen. Wo jedoch aufrichtige Absicht (die man häufig findet) und die Bereitwilligkeit besteht, die Notwendigkeit anderer Methoden und neuer Begriffs-Formulierungen anzuerkennen, kann man mit einem deutlichen Fortschritt rechnen; und die Reihen der Menschen guten Willens, die sich unter hierarchischem Impuls zusammengefunden haben, können sehr verstärkt werden. Ich brauche die dafür erforderlichen Methoden nicht im einzelnen zu erörtern, weil diejenigen, die auf diesen Aufruf reagieren, die zu befolgenden Methoden kennen werden. Wer die Stichhaltigkeit dieses Aufrufs anerkennt, der soll entweder mitarbeiten und mithelfen oder aber k klar wissen, warum er es nicht will /k.

Die Hierarchie wird in den nächsten Jahren hauptsächlich durch drei Gruppen von Meistern wirken, die dem ersten, zweiten und dritten Strahl angehören. Die Meister des ersten Strahls befassen sich jetzt mit allen wichtigen Staatsmännern, da diese alle von ihren Seelen Impressionen empfangen, ihr persönliches Schicksal erfüllen und ihre Nationen im Sinne der nationalen Bestimmung beeinflussen. Die Periode intensiver und scheinbar zerstörender Neuordnung war drastisch, aber notwendig. Das darf man nicht vergessen. Fehler in bezug auf die eingeschlagenen Methoden waren unvermeidlich, und häufig wurde das Gesetz der Liebe verletzt. Manchmal haben jedoch diejenigen, welche die angewandten Methoden kritisierten, die Liebe zum Formaspekt des Bewußtseins so ausgelegt, als ob sie mit dem Gesetz der Liebe eine Parallele und Ähnlichkeit hätte. Das ist begreiflich. Die Zeit der großen nationalen Reformen muß bald zu einem Ende kommen, und dann werden die notwendig gewesenen Angleichungsprozesse abgeschlossen sein. Darauf sollte eine Periode folgen, in der die guten Beziehungen in weltweitem Maßstab wieder aufgenommen werden. Neue Freundschaftsbande sollten dann geknüpft werden, und es sollte in der ganzen Welt eine neue Epoche echter und fruchtbarer Fühlungnahme beginnen. Bisher war dies niemals in großem Maßstab möglich gewesen, weil die Menschheit noch nicht genug Leid erfahren und daher für ihre Mitmenschen

[15-730]

noch nicht genügend Mitgefühl hatte. Es fehlte das Gemeinschaftsgefühl, wie es heute durch die modernen Verkehrsmittel und durch die Zunahme telepathischer Sensitivität möglich ist. Daß das Lebensgesetz missbraucht und übertreten wurde, das wurde noch nicht allgemein zugegeben, und nur eine verhältnismäßig kleine Anzahl von Menschen erkannte dieses Unrecht. Der starke Einfluß des ersten Strahls ändert alles dies rasch und durchgreifend; und auf Grund der Lektionen, die gelernt wurden, könnte der Aufbau einer neuen Zivilisation erfolgen.

Die Aktivität der Meister des zweiten Strahls wird jetzt intensiver, und die Baumeister der neuen Zivilisation – die durch religiöse Organisationen, durch die internationalen Erziehungssysteme und durch die große Armee denkender Männer und Frauen in der ganzen Welt wirken – können ans Werk gehen. Gerade in diesem Bereich kann die Tätigkeit der Neuen Gruppe der Weltdiener wahrgenommen werden und zur Entfaltung kommen.

Es könnte vielleicht jemand fragen, ob wir denn die Tatsache vergessen, daß es ungezählte Millionen unaufgeklärter Menschen gibt, die wie ein schwerer Mühlstein um den Hals der Führer der Nationen hängen und niedergehalten werden, entweder durch Furcht, durch auferlegte Armut (ja, das ist der richtige Ausdruck) oder durch totalitäre Gleichschaltung. Diese ins Joch gespannten Massen stellen, wie man leicht einsehen kann, eine Bedrohung dar, denn das Zaumzeug nützt sich rasch ab; und wenn die Leitseile einmal den Händen entgleiten oder zerreissen, dann ist es schwer vorauszusagen, welch schreckliche Folgen daraus entstehen können. Das im Käfig gehaltene wilde Tier der unaufgeklärten und daher Unschuldigen menschlichen Geschöpfe, die werken müssen, ohne Geldmittel für Vergnügen oder Ausspannung zu besitzen, die unterernährt sind und ausgenutzt werden, kann nicht auf unbegrenzte Zeit in Gewahrsam gehalten werden. Die Welt hegt die eine Hoffnung, daß die einsichtigen und verantwortlichen Persönlichkeiten daran gehen werden, die Beziehungen unter den Menschen, die Zustände in der Welt und die internationale Wirtschaftslage neu zu ordnen und zu regeln, damit durch die Beseitigung der Missstände Zufriedenheit

[15-731]

aufkommt und der jetzigen brodelnden Unruhe, die rasch dem Siedepunkt näherkommt, der Boden entzogen wird. Wir wollen nicht vergessen – selbst wenn es allzu optimistisch klingen mag -, daß ein Lichtstrahl, wie klein er auch sein mag, einen ganzen Bezirk erhellen kann.

Die Einflüsse des zweiten Strahls wirken daher durch Erziehungsinstitute und Lehrgruppen, durch die religiösen Körperschaften und durch alle Männer und Frauen, die sich über die höheren Erziehungsmöglichkeiten und über die Welt der geistigen Werte und inneren Sinngebung ein Bild machen können. Das geschieht in der Hoffnung, daß eine gemeinsame Grundlage geschaffen werden kann, die einen Zusammenschluss aller Einzelbemühungen ermöglicht. Dies wird wiederum zu einer wirklichen Stabilisierung in der Welt führen.

Die Meister des dritten Strahls arbeiten angestrengt auf dem Gebiete des Handels und der Finanzen, und sie bedienen sich jener Menschen, die von dem Geiste beseelt sind, selbstlose Dienste zu tun; und deren gibt es viele. Es ist ein neues Feld für spirituellen Einsatz. Es ist mir hier nicht möglich, auf die Methoden und Pläne näher einzugehen, welche die Hierarchie in dieser Krisen- und Notzeit in bezug auf das Geldwesen, auf die Bedeutung und richtige Verwendung des Geldes verfolgt. Die im allgemeinen angewandte Methode besteht darin, zu inspirieren und Krisenmomente aufzuzeigen. Diese Krisenmomente bieten dem einen oder anderen Jünger Gelegenheit, sich zu betätigen, und ermöglichen Gruppen oder Nationen, die hiervon betroffen sind, eine notwendige Lektion zu lernen. Die von den Meistern des dritten Strahls angewandte Methode besteht darin, das Denkvermögen der Aspiranten und Denker im Geschäftsleben zu entwickeln, damit sie in umfassenderen Begriffen denken lernen und nicht immer nur dem eigenen Nutzen nachjagen. Es werden auch kurze Zusammenkünfte zwischen den Mitgliedern der Neuen Gruppe der Weltdiener und diesen prominenten Persönlichkeiten der Volkswirtschaft arrangiert; dabei bietet sich die Gelegenheit, Zugeständnisse zu erlangen und die Möglichkeiten einer zweckmässigen Zusammenarbeit zu erörtern. Das sind die Methoden, die für uns von Bedeutung sind. Es gibt in der Innenwelt noch andere

[15-732]

geistige und spirituelle Methoden, mit denen wir aber nichts zu tun haben. Würde ich darüber Einzelheiten bekannt geben, so würden sie den Leser nur verwirren.

Wir wollen nochmals nachdrücklichst betonen, daß die Hauptmethode für uns alle und das stärkste Instrument in den Händen der geistigen Hierarchie die Verbreitung des guten Willens und dessen Zusammenfassung zu einer einheitlichen und leistungsfähigen Wirkkraft ist. Ich ziehe diese Formulierung der Bezeichnung „die Organisation des guten Willens“ vor. Guter Wille ist heute noch ein Traum, eine Theorie, eine negative Kraft; er sollte zu einer wirklichen Tatsache, einem lebendigen Ideal und einer positiven Energie entwickelt werden. Das ist unsere Aufgabe, und wir sind nachdrücklich zur Mitarbeit aufgerufen, um dieses Ziel zu erreichen. Die Aufgabe der Neuen Gruppe der Weltdiener ist groß, aber sie ist nicht unmöglich. Sie nimmt den ganzen Menschen in Anspruch, doch da es sich um ein Leitmotiv des Lebens handelt, das wir uns selbst erwählt haben, kann ein jeder von uns in jeder Situation des täglichen Lebens guten Willen zum Ausdruck bringen. Wir sind nun aufgerufen, k für eine Reihe von Jahren /k größere und bessere Dienste zu leisten, ein ungewohntes Leben zu führen und die Verantwortung auf uns zu nehmen, die wir seit Jahren kennen, die aber niemand wirklich übernommen hat. Das Interesse wurde zwar stark erweckt, aber es ist nicht in der Weise zur Auswirkung gekommen, wie es hätte sein können. Von der inneren Seite und von den Führern und Mitarbeitern der Neuen Gruppe der Weltdiener erging der Ruf zur Mitarbeit klar und deutlich. Es kam auch ein Echo das einigermaßen Hilfe versprach, aber keine Opfer bringen wollte. Die Unterstützung war bescheiden, ein Minimum, doch nicht das mögliche Maximum. (Nur in wenigen Fällen kam die Hilfe aus ganzem Herzen, und das wurde auch anerkannt). Wir wissen, daß die Neue Gruppe der Weltdiener in jedem Lande tätig ist, um guten Willen, weltweites Verständnis und religiöse Einigkeit zu verbreiten. Die Idee des guten Willens hat uns wohl neu gestärkt, aber wir haben uns auf die Anstrengungen einiger weniger verlassen, die unter hartem Druck stehen.

[15-733]

a5 d. Die drängende Weltnot und wie man sie beheben kann

Wir wollen es nochmals betonen: die Not ist drückend und große Gefahr schwebt über unseren Häuptern. Nur ein vereintes geistiges Bemühen, – getragen von der Kraft des Gebetes, den örtlichen Bedürfnissen verständnisvoll angepaßt, gemeinschaftlich mit allen ähnlichen Bestrebungen, die in jedem Land mit den nationalen, religiösen und wirtschaftlichen Aufbaukräften zusammenarbeiten, – kann die Weltsituation in wenigen Jahren verändern. Wenn in den Beziehungen der Menschen untereinander keine wesentliche Änderung eintritt, dann besteht wenig Hoffnung, jene vereinte Aktion zustande zu bringen, durch die eine Stabilisierung der Weltlage, eine Verständigungsbereitschaft zwischen Rassen und Nationen, ein internationaler Warenaustausch und ein weltweiter guter Wille erreicht werden könnte. Denn nur der gute Wille der mächtigen Gruppen, die sich für das Wohl der Menschheit und demzufolge für die Massen einsetzen, und der gute Wille der Intelligenz und der einflussreichen Mittelklassen kann die notwendigen, sinnvollen Änderungen bewirken, die jedem einzelnen Menschen zugute kommen können. Die Hoffnung der Welt beruht heute auf der Entwicklung guten Willens, – nicht auf Frieden, wie das Wort gewöhnlich ausgelegt wird, was mehr oder weniger nur eine erzwungene Verhütung militärischer Aktionen und einen aus Nützlichkeitserwägungen aufgezwungenen Pazifismus bedeutet; der Geist guten Willens muß kultiviert werden, und dieser gute Wille muß verständnisvoll angewandt und im individuellen und nationalen Leben verwirklicht werden.

Ich habe zwei Wege aufgezeigt, wie man das Problem angehen kann. Alle, die jetzt in der Neuen Gruppe der Weltdiener mitarbeiten oder an führender Stelle stehen, oder die den Wunsch haben, dieser Gruppe beizutreten, mögen über all das sorgfältig nachdenken. Die nächste Frage lautet: Wie lassen sich diese Ideen allgemein verständlich machen? Wie können diese Ideen die Aspiranten und Jünger zur Mitarbeit aneifern?

Ich möchte nun das angeben, was mir im Bereich des Möglichen zu liegen scheint und was getan werden kann, wenn wir alle die Konsequenzen

[15-734]

klar ins Auge fassen, die gebotene Gelegenheit im Bewußtsein der Verantwortung wahrnehmen und in dieser Krise unsere Dienste für die Welt als einen notwendigen Teil unseres geistigen Lebens ansehen; das erheischt von uns nicht nur all das, was wir geben können, sondern auch die zusätzlichen Anstrengungen, die in jedem Fall einen Erfolg bedeuten. Nur sehr wenige haben bisher diese Mehrleistung und diese Bereitwilligkeit zur vollen Mitarbeit aufgebracht. Wenn das hier Gesagte wahr ist, und wenn das von der Weltlage gegebene Bild einigermaßen richtig ist (es ist eher zu optimistisch), dann wird jeder intelligente Mensch sicherlich einsehen, daß es der Anstrengungen und Opfer eines jeden einzelnen in der großen Gemeinschaft bedarf, um den guten Willen als einen therapeutischen Faktor (vielleicht als den einzigen Heilfaktor) für die Menschheit zu kultivieren und zu fördern.

Die folgenden Vorschläge sind für alle jene gedacht, die gewillt sind, ihre Dienste diesem Werk zur Verfügung zu stellen:

Meditations-Gruppen könnten ihre Meditationen so gestalten, daß sich eine innere Verbundenheit einstellt, die das Herzzentrum der Teilnehmer erweckt, so daß sie den Impuls bekommen, in ihrem täglichen Leben den Geist der Liebe, des Gebens und Anspornens praktisch zu manifestieren.

Einzelpersonen und Gruppen könnten die Große Invokation sprechen und die Worte hinzufügen:

k „So sei es! Mögen wir alle helfen und unseren Teil dazu beitragen.“ /k

Einige Aspiranten haben gelernt, diese Worte mit tiefem Empfinden auszusprechen, wobei sie die gefalteten Hände über das Haupt erheben, dann – beim letzten Wort – auf die Stirne legen und schließlich auf dem Herzen ruhen lassen. Das Erheben der Hände über das Haupt, und das nachfolgende Berühren der Stirne und der Herzgegend sind nur Symbole für das Erheben des Herzens, des Lebens und Bewußtseins zum göttlichen Urquell, und sodann für das Herabströmen geistiger Kräfte in

[15-735]

die Persönlichkeit, – in jenes Instrument, durch welches die liebedurchpulste Seele den guten Willen zum Ausdruck bringen muß.

Mit Nachdruck wird hier das k Herzzentrum /k und die Notwendigkeit betont, die Kräfte dort festzuhalten (symbolisiert in den gefalteten Händen, die auf dem Herzen ruhen), denn das Herz ist das Zentrum der liebenden, gebenden Energie und die Verteilerstelle der Lebenskraft.

Es sollte sich erübrigen, noch einmal zu wiederholen, was getan werden müßte, damit ein jeder sein Bestes geben und wissen würde, in welcher Weise er beitragen könnte, um der Menschheit zu helfen. Die ganze Situation wurde klar und deutlich dargelegt. Die Verantwortung liegt nun bei denen, die diese Botschaft erhalten haben. Man kann nur noch hinzufügen: Solange sich nicht diejenigen, denen das Wissen gegeben und der Ausweg gezeigt wurde, vorbehaltlos und mit allem, was sie ihr eigen nennen, dafür einsetzen, in dieser Stunde der Not der Welt zu helfen, wird das Rettungswerk nicht zustandekommen, und es können sich auch die Pläne der Hierarchie nicht verwirklichen. Sollte das Rettungswerk in nächster Zukunft nicht zur Durchführung kommen, dann müssen andere und vielleicht drastischere Mittel und Wege gefunden werden.

Gelegentlich einer vor kurzem abgehaltenen Versammlung der Großen wurde die Frage aufgeworfen: „Was können wir tun? – denn diese Krise muß überwunden werden.“ Schweigen senkte sich auf die versammelte Gruppe, das lange anhielt. Dann kam die Antwort, von allen gleichzeitig und wie aus einem Munde: „Lasset uns von neuem die k Herzen /k der Menschen mit Liebe anrühren, so, daß die Wissenden lieben und geben werden. Lasset uns selbst Liebe spenden.“ Ob der Leser das Gesagte als Tatsache oder nur als symbolisch-allegorische Ausdrucksweise werten will, bleibt ihm überlassen; jedenfalls soll es begreiflich machen, was uns allen fehlt. Immerhin könnten sich vielleicht manche bereitfinden, täglich in der Morgenmeditation oder beim mittäglichen Gedenken die folgenden Worte zu sprechen:

„Ich weiß, o Herr des Lebens und der Liebe, um

[15-736]

die Not. Entflamme aufs neue mein Herz mit Liebe, auf daß auch ich lieben und geben möge.“

Geben wir unsere persönlichen Wünsche und Gelüste auf, und vereinigen wir uns in der gemeinsamen Aufgabe, die Menschheit in die Gefilde des Friedens zu führen!

An alle bewußt denkenden Aspiranten, zu denen ich offen und frei sprechen kann, ohne meine Worte sorgfältig wählen zu müssen, richte ich vor allem anderen die folgenden Fragen:

1. Gebt ihr zu, daß die Situation so ist, wie ich sie geschildert habe?

2. Worauf legt ihr in dieser Zeit den Haupt-Akzent eures Lebens?

Die Beantwortung dieser beiden Fragen im Licht eurer Seele und Gemäß eurer ernsthaften Bereitwilligkeit wird euer Denken, eure Lebens- und Arbeitsweise in hohem Maß klären. Sie wird auch den Meistern, die von der inneren Seite des Lebens aus dem Plan Gottes dienen oder spirituelles Verstehen und tiefere geistige Absichten vermitteln, zeigen, wer zu den Dienstwilligen, den Aspiranten und Jüngern zählt, auf die man in der gegenwärtigen Weltkrise bauen kann; denn wir sind mitten in einer solchen. Wenn die Not so drängt, wie angedeutet wurde, und wenn die nächsten Jahre derart entscheidende sind, daß sie bis 1975 die Weltlage maßgeblich bestimmen und gestalten werden, dann ist es zwingend notwendig, daß ein jeder seine Kräfte und Fähigkeiten abschätzt und seine spirituellen Theorien und menschenfreundlichen Bestrebungen im alltäglichen Leben in k Taten /k umsetzt.

Die Spaltungen in der Welt werden immer deutlicher erkennbar. Von der inneren Seite aus gesehen bilden sich jetzt in der Menschheit allmählich drei Lager oder Gruppen, nämlich:

1. Die Gruppe derer, die sich leidenschaftlich, aktiv und mit Überzeugung als Parteigänger gewisser prinzipieller, wohlbekannter Ideologien bekennen, die man ungefähr in Faschisten und Nationalsozialisten, Demokraten und Kommunisten einteilen kann. Das sind die Haupt-Ideen, denen sich die führen

[15-737]

den Nationen der Welt verbunden fühlen und für die sie notfalls auch zu kämpfen bereit sind.

2. Die verhältnismäßig fügsamen Massen, die unter den Regierungsformen, welche die genannten drei Ideologien vertreten, leben, lieben und versuchen, einigermaßen zu verstehen, was mit ihnen geschieht. Sie nehmen die gewohnten oder neu aufgezwungenen Vorschriften gefügig und oft sehr unverständig auf, solange sie essen, schlafen und sich fortpflanzen können und die Dinge des Alltags im gewohnten Gang weitergehen.

3. Eine rasch anwachsende Menschengruppe, die über die anderen Gruppen im Bilde sind, die den Idealismus und die Bemühungen der ersten Gruppe gelten lassen, aber auch die Hilflosigkeit der zweiten Gruppe (der Massen) sehen. Sie sind bereit, alles zu tun, was ihnen möglich ist, um das Gleichgewicht in der Welt wiederherzustellen; sie sind bemüht, gegenseitiges Verstehen, Zusammenarbeit und Einigkeit in weltweitem Maßstab herbeizuführen. Das sind die Männer und Frauen guten Willens in aller Welt, über die ich schon so oft geschrieben habe.

Hinter diesen drei Gruppen steht, beseelt von gleichem, unparteiischem Interesse für die genannten drei Menschenkategorien, noch eine weitere Gruppe. Sie ist zahlenmässig klein, aber in geistiger Hinsicht mächtig. Sie besteht aus jenen, die Gottes Pläne auf Erden bewußt fördern. Sie arbeiten in innerer Fühlung mit dem Plan und besitzen gründliche Kenntnisse über die allgemeine Tendenz des evolutionären Dranges nach Weiterentwicklung. Sie lenken die Weltkräfte in die erwünschten Kanäle und werden in ihren Bemühungen von der Neuen Gruppe der Weltdiener tatkräftig unterstützt. Sie alle haben gelobt, das Reich Gottes auf Erden zu errichten, wofür die Welt jetzt reif ist, und dessen Kommen von allen großen Weltreligionen vorausgesagt wurde. Nichts vermag das Erscheinen und Sichtbarwerden dieses Reiches aufzuhalten.

Ich habe die Kräfte, die heute in der Menschheit am Werk sind, noch einmal kurz aufgezählt. Wer ein wenig darüber nachdenkt,

[15-738]

wird feststellen, daß praktisch ein jeder in die eine oder andere Gruppe oder Kategorie eingeordnet werden kann.

Es könnte für den Leser von Nutzen sein, wenn ich kurz den Standpunkt andeute, den die spirituellen Menschheitsführer, die Hierarchie des Planeten, Christus und seine Kirche, einnehmen.

Diese Großen Seelen blicken auf eine Welt voll Kummer und Schmerz. Das Wirtschaftsproblem ist stark beunruhigend und in vielen Fällen ein entscheidender Faktor. In einer Welt voll Überfluß verhungern überall Menschen oder müssen ihr Leben mit beklagenswerter Unzulänglichkeit fristen, während andere Menschen, im selben Lande, alles im Überfluß besitzen und festhalten, ja oft nicht einmal vor Verbrechen zurückschrecken, um nichts zu verlieren. In einer Welt voller Geschäftigkeit sind Menschen gezwungen, wegen Arbeitslosigkeit ein verhasstes, untätiges Leben zu führen. Millionen Männer und Frauen haben keine Arbeit, leben nur von Unterstützungen, die von caritativen Institutionen aufgebracht werden, oder vom Verbrechen, und sie verzehren sich (bewußt oder unbewusst) vor Gram, da man ihnen das Recht eines jeden Menschen, zu leben, zu arbeiten und sich selbst zu erhalten, versagt. In einer Welt, in der alle Menschen den Wunsch haben, in Frieden ein glückliches Leben zu führen (in der Heimat oder im Ausland), rüsten alle Nationen auf und befestigen ihre Grenzen in dem krampfhaften Bemühen, sich jene Sicherheit zu verschaffen, die ihnen die Möglichkeit gibt, innerhalb ihrer Landesgrenzen gegen Angriffe geschützt zu leben, oder ihren Landsleuten und anderen Nationen ihre Ideen aufzunötigen. In der Welt der organisierten Religionen herrschen dieselben chaotischen Zustände. Die Kirchen aller Länder versuchen verzweifelt, ihren Einfluß und ihre geistige und finanzielle Position zu erhalten; sie spielen ein verlorenes Spiel, denn die Zeiten, in denen die Priesterkaste herrschte, sind genauso vorbei wie die unumschränkte Macht einer Dynastie. Die großen Weltreligionen waren in ihrem Wirken äußerst erfolgreich und erreichten den gewünschten Höhepunkt; jetzt aber ist die neue Weltreligion – das Reich Gottes auf Erden – endgültig unterwegs.

[15-739]

Das ist die unerfreuliche Seite des Bildes und sie ist wahrhaftig trostlos, die Menschen sind von Sorgen geplagt und fühlen nirgends einen sicheren Boden unter den Füßen. Die gegenwärtige Weltsituation birgt in sich die Saat schrecklichen Unheils; wie schon früher dreimal stehen die Menschen jetzt wieder vor einer Katastrophe, deren Ausmaß aber dieses Mal viel geringer sein dürfte. Das alles kann jedoch abgewendet werden, wenn diejenigen, die das Ziel kennen und das Zukunftsbild und die gegebenen Möglichkeiten erschauen, ihre Kräfte zusammenschliessen und durch die Stärke ihrer Liebe und Opferbereitschaft die Haß- und Todeskräfte übertrumpfen. Wenn Diejenigen, die von der inneren Seite des Lebens aus die Menschen führen und lehren, auf diese Welt blicken, so gewahren sie in jedem Lande, in jeder Rasse und in jeder religiösen Körperschaft jene Menschensöhne, die von Liebe zu ihren Brüdern erfüllt sind und ernstlich wünschen, daß es ihnen allen gut gehen möge. Sie sind es, die allen (wirtschaftlichen, politischen und religiösen) Ideen und Gedankenrichtungen ihre besondere Prägung geben. An dieser Stelle möchte ich folgendes nachdrücklich betonen:

Ein Mensch kann an seiner Zugehörigkeit zu einer politischen oder religiösen Organisation zäh festhalten, und dieses Band kann ihn zu wahrer Gesinnungstreue inspirieren; dennoch braucht ihn das nicht davon abzuhalten, gleichzeitig ein aktives Mitglied der Neuen Gruppe der Weltdiener zu sein. Seine Mitgliedschaft braucht ihn nicht zu hindern, sich entschlossen für den guten Willen auf Erden einzusetzen oder jene geistige Sensitivität zu entwickeln, die ihn für die höheren geistigen Impressionen empfänglich machen.

Die Diener der geistigen Hierarchie und die Weltjünger sind in jeder Nation zu finden. Sie verhalten sich gegenüber den Ideologien oder den politischen Grundtendenzen oder der Regierungsform ihrer Nation loyal. Die Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdiener nehmen in sich jegliche politische Doktrin auf und erkennen die Autorität aller erdenklichen Religionen an. Männer und Frauen des guten Willens sind in jeder Gruppe am Werk, ganz gleich, welche Ideologie, welche Überzeugung oder welchen Glauben diese Gruppe vertritt. Die Hierarchie sucht ihre Mitarbeiter nicht nur in einer einzigen Gedankenrichtung, einer einzigen politischen Überzeugung

[15-740]

oder einer einzigen nationalen Regierung. Sie findet Mitarbeiter in allen Bewegungen und arbeitet mit ihnen zusammen. Ich habe das häufig betont, aber viele finden es schwierig, das zu glauben, weil sie so überzeugt sind, daß ihr persönlicher Glaube und die von ihnen anerkannte Wahrheit zweifellos die beste und richtigste sei. Dieser Standpunkt mag für den einzelnen zurecht bestehen, aber nicht für seinen Bruder, der eine andere Überzeugung hat und einer anderen Nation oder Religion angehört.

Wir finden also die Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdiener überall in der Welt. Sie sind die einzigen Assistenten, welche die Hierarchie in dieser Zeit für Dienstleistungen erwählt hat. Ihnen wurden folgende Aufgaben übertragen:

1. Das Gleichgewicht in der Welt durch einsichtsvolles Verstehen und guten Willen wiederherzustellen.

2. Harmonie und Einigkeit unter Menschen und Nationen dadurch herbeizuführen, daß der überall vorhandene gute Wille an die Öffentlichkeit gebracht und verbreitet wird.

3. Das Reich Gottes durch geistige Wahrnehmung und richtige Auslegung auf die Erde herabzuholen.

Das ist eine gigantische, aber keine unmögliche Aufgabe, vorausgesetzt, daß die folgenden drei Gruppen sich in ihrer Aspiration zusammenschliessen, gemeinsam Opfer bringen und in wechselseitiger Verbundenheit wirken:

1. Die planetarische Hierarchie, welche die geistige Hierarchie ist, im Westen das Reich Gottes genannt.

2. Die Neue Gruppe der Weltdiener oder die Jünger, Aspiranten und die geistige Intelligenz der Welt.

3. Die Männer und Frauen guten Willens, die über die ganze Welt verteilt sind.

Für das kommende Jahr, in dem die Schwierigkeiten einen Höhepunkt erreichen werden, müssen daher Vorbereitungen getroffen werden. Erstens muß die wechselseitige Beziehung zwischen den drei Gruppen in großem Maßstab dadurch geschaffen werden, daß man diejenigen ausfindig macht, die auf diese Botschaft und deren Leitgedanken reagieren. Zweitens müssen dann diese Menschen in den Gesetzen der Liebe und des rechten Verstehens erzogen werden, die

[15-741]

in Wahrheit die Gesetze des Reiches Gottes sind. Christus kam zu uns, um dieses Reich vorzubereiten. Drittens müssen die Männer und Frauen guten Willens erreicht und stimuliert werden und zwar durch kluge und taktvolle Radiosendungen in korrekter, einwandfreier Formulierung. Und schließlich müssen die Menschen gefunden werden, die gleiche Ideen vertreten, und ihr Denken muß planmässig so ausgerichtet werden, daß ein jeder das Problem auf seine eigene Weise anpackt, aber mit demselben weltweiten Ziel, gegenseitiges Verständnis zu verbreiten und Maßnahmen für eine harmonische Neuordnung anzuregen und zu fördern. Das wird vollbracht werden von den erwachten Weltaspiranten, von den einsichtsvollen Staatsmännern, die Liebe zur Menschheit besitzen und sich für das Wohl der Gemeinschaft aufopfern, ferner von den Männern und Frauen guten Willens (wo immer sie auch wirken mögen) und endlich von den Diensteinheiten, die mit allen Genannten still zusammenarbeiten.

Das ist ein einfaches Arbeitsprogramm, aber es ist von solch praktischer Wirksamkeit, daß, wenn es einmal durchgeführt und mit der erforderlichen Ausdauer eingehalten würde, im Jahre 1942 kein Zweifel mehr bestünde, daß die gemachten Anstrengungen erfolgreich waren. Das Kommen Gottes bedeutet das Kommen oder Sichtbarwerden des fünften Naturreiches, dessen Bewohner stets erhabene Schönheit in die Welt bringen und dadurch jene Intelligenz verherrlichen, der wir in Ermangelung einer besseren Bezeichnung den Namen „Gott“ geben. Die Angehörigen dieses Reiches zeichnen sich durch guten Willen aus, der im Lauf der Zeit den wahren Frieden auf Erden, nicht Pazifismus, bringen wird. Es ist ein derartig einfaches Programm, daß viele überaktive Köpfe es wegen seiner Unkompliziertheit zurückweisen werden. Sind nicht die großen richtungsweisenden Faktoren in der Welt stets einfach? Einfache Ideen bahnen sich ihren Weg, während verwirrende und komplizierte ihr Ziel verfehlen. Einfachheit ist es, die das Wirken der Hierarchie bestimmt; und dieses hier entrollte Programm, das ein Teilstück ihrer Pläne ist, muß sich gleichfalls durch Einfachheit auszeichnen. Welches sind nun die heutigen Arbeitspläne? Und in welcher Weise kann ein jeder an der Errettung der Welt mitwirken?

Diese Aufgabe kann in hohem Masse dadurch gefördert werden, daß man die Männer und Frauen in der Welt, die guten Willens

[15-742]

sind, ausfindig macht, registriert und schult. Das ist die Hauptarbeit. Die Summe ihres guten Willens (der gegenwärtig latent, ungenützt und planlos ist) kann eine Weltmacht werden, und diese Menschen können sich allein durch ihre große Anzahl sehr deutlich bemerkbar machen. Sie werden einen Machtfaktor darstellen, der imstande ist, die öffentliche Meinung durch Bezeigung intelligenter Liebe (der Nachdruck liegt auf dem Wort k intelligent /k) zu beeinflussen; sie werden keine separatistischen Wahlsprüche und keine Waffengewalt anwenden, keinen Zwang ausüben und keinerlei politisches Ränkespiel treiben. Sollte es denn nicht möglich sein, auf diese Weise den Geist des guten Willens zu erwecken, der im Herzen aller Menschen ruht, aber oft nicht wirksam gemacht wird? Wenn eine ungeheuere Anzahl von Menschen guten Willens in aller Welt zum Vorschein kommt, und wenn diese Menschen miteinander bewußt in Verbindung treten, wäre es da denkbar, daß ihre Stimme ungehört verhallt und daß ihre Forderungen unerfüllt bleiben? Gerade diese Methode wird jetzt von der geistigen Hierarchie angewandt, um die Ordnung in der Welt wiederherzustellen. Vom irdischen Standpunkt aus ist diese Methode etwas langsam, aber dafür wird die Wirkung umso länger anhalten, und sie birgt Antriebe für weitere Entwicklungen in sich. Diese Methode beruht auf zwei Voraussetzungen: Erstens auf dem anerkannten Erfolg des Liebeswerkes, das Christus begonnen hat. Er kam, um in seiner eigenen Person die Liebe Gottes öffentlich zu bekunden. Vor seiner Zeit kam diese Art oder Richtung der Liebe nur sehr wenig zum Ausdruck; Menschenliebe oder Verantwortungsgefühl für den Mitbruder waren kaum vorhanden. Zweitens ist es eine Methode, die auf lange Sicht erfolgreich ist, die sich aber ebensogut auch sofort auswirken kann. Der (sofortige oder spätere) Erfolg hängt von allen denen ab, die um diese Tatsache wissen und k sich für die Durchführung der erwünschten Aktion einsetzen /k.

Die Neue Gruppe der Weltdiener sorgt für die Verbindung oder Lichtbahn, durch welche die Kraft Gottes, die in der Planetarischen Bruderschaft ihren Brennpunkt hat, strömen kann; dieser Kraftstrom ist k nicht /k dazu bestimmt (wie es manchmal im Rahmen des Evolutionsplans notwendig ist) eine zerstörende Wirkung auszuüben. Die Zerstörungskräfte des Planeten tun ihr notwendiges Werk in der vorgeschriebenen Weise, aber die Auswirkungen müssen von

[15-743]

den Weltdienern ins Gleichgewicht gebracht und neutralisiert werden. Die Kraftströme, die freigegeben werden sollen, können und werden die Wunden der Menschheit heilen und werden alle Menschen zu einer geplanten Einheit zusammenschliessen.

Bekanntlich hat die Neue Gruppe der Weltdiener Mitglieder in allen Ländern. Eine große Anzahl von ihnen ist bekannt. Sie sind keine idealistischen Schwärmer, die einem Ziel zustreben, das unerreichbar erscheint; sie sind vielmehr praktisch veranlagte, intelligente Menschen, die auf etwas hinarbeiten, was sofort praktische Anwendung finden kann. Sie sprechen über gegenseitiges Verstehen und Zusammenarbeit auf allen Gebieten menschlichen Denkens und Lebens, und sie betonen die zukünftige und unvermeidliche Ausdrucksverleihung einer solchen Liebe, – unvermeidlich nach dem Evolutionsgesetz. Denn es handelt sich ja um die nächste große Etappe in der menschlichen Evolution.

In längst vergangenen Zeiten stand die Menschheit vor einer gleichen Krise wie wir heute. Die Menschenfamilie wurde damals mit Intellekt befruchtet (wenn ich es so formulieren darf), und so entstand das Menschenreich oder vierte Naturreich. Die große schlummernde Macht des Eigenbewusstseins wurde geboren, und die Menschen wurden zu Individuen. Heute steht die Menschheit vor einem neuen Befruchtungsprozess, dieses Mal vor der Befruchtung mit Liebe; so kann das fünfte Naturreich, das Reich Gottes geboren werden und in der äußeren Welt seine Funktion übernehmen. Gruppenbewußtsein wird sich manifestieren zugleich mit der Kraft, sich mit der Gruppe, und nicht mehr mit eigenen egoistischen Interessen zu identifizieren. Die Neue Gruppe der Weltdiener, die in der Mitte zwischen der geistigen Hierarchie und der Welt der Menschen stehen, sind die Sachwalter dieses Entwicklungsprozesses, sie können die Menschen aus der selbstgeschaffenen Krise herausführen. Sie verkörpern den geplanten oder zukünftigen guten Willen und beeinflussen ihre Umgebung durch und durch. Sie tun und sagen nichts, was die vorhandenen Entzweiungen unter Menschen, Rassen und Religionen verstärken könnte. Das Gesagte möge genügen. Es ist die schlichte Darlegung eines unkomplizierten Weges, um für die notwendigen Veränderungen die Grundlage zu schaffen.

[15-744]

a5 e. Der gegenwärtige Plan der Hierarchie

Was erstrebt also die Hierarchie in der jetzigen Zeit? Ich will kurz den derzeitigen Plan darlegen. Die Hierarchie ist bestrebt:

1. Die bereits bestehenden Spaltungstendenzen so deutlich zu machen, daß die strittigen Punkte und die Folgen klar erkennbar werden. Das kann man täglich beobachten, wenn man die Weltneuigkeiten mit offenen Augen liest und die aufregenden und unwahren Einzelheiten von dem ungeschminkten und wahren Sachverhalt aussondert. Die Spaltungen und Scheidelinien bestehen – allgemein gesprochen:

a) zwischen den drei Haupt-Ideologien: den Faschisten, Kommunisten und Demokraten;

b) zwischen den rückschrittlichen und ewig gestrigen Gruppen einerseits und den liberal eingestellten Menschen andererseits, die für die neueren geistigen Impressionen und für die sichtbar werdenden Möglichkeiten, Gott näher zu kommen, empfänglich sind;

c) zwischen den alten Kulturen und Zivilisationen und der neu aufkommenden Lebens- und Denkungsweise; zwischen den Lebensgewohnheiten im Fische-Zeitalter und der Denk- und Lebensweise im Wassermann-Zeitalter; zwischen den Gesetzen des Reiches Gottes (des fünften Reiches) und den Gesetzen der Menschheit (des vierten Reiches); zwischen der eigenbewussten, individualistischen Lebensart und der Geisteshaltung der Brüderlichkeit, der Liebe und des Gruppenbewusstseins.

2. Diese Gegensätze zu mildern und die Spaltungen vermittels der Neuen Gruppe der Weltdiener und der Menschen guten Willens zu überbrücken. Diese Menschheitsdiener und Menschen guten Willens stehen auf beiden Seiten der entzweiten Nationen, Gruppen, Ideologien und Religionen, und sie halten dennoch an den Prinzipien des guten Willens und gegenseitiger Verständigungsbereitschaft fest. In den gegenwärtigen separatistischen Bestrebungen bleiben sie neutral und untätig. Sie

[15-745]

strecken die Hand der Liebe und des Verstehens einander über den trennenden Abgrund entgegen. Sie treffen sich mit ihren Gedanken auf der inneren Ebene der absoluten Wirklichkeit, die allumfassend und ewig ist, sie übersehen stillschweigend alle äußeren Schranken, und sie lassen jene gegensätzlichen Ideen und materielle Lebensgewohnheiten unbeachtet, die sich separatistisch auswirken.

3. Der Menschheit näherzukommen und ein vertrauter und machtvoller Faktor im Bewußtsein ihrer Jünger, der Weltaspiranten und der Neuen Gruppe der Weltdiener zu werden. Wenn dies der Fall ist, können die Genannten mit größeren Vertrauen arbeiten, da es für sie eine unbestreitbare Tatsache ist, daß das Reich Gottes auf Erden herannaht, daß die innere Welt des Lichts, der Liebe und der sinnvollen Absicht sich in wahrnehmbarer Weise mit der äußeren Welt vereinigt, und daß die Welt spiritueller Möglichkeiten jetzt in so großem Masse anerkannt wird, daß man den Niederschlag des Geistigen in allem wiederfindet, was existiert. Diese Erkenntnis und dieses Hinstreben zum Lebens-Aspekt durch Gott ist der Herold der neuen Weltreligion. Ich habe in diesen Unterweisungen schon viel über dieses Thema gesagt, und wer meine früheren Ausführungen noch einmal liest, bereitet sich in der rechten Weise für die Teilnahme am kommenden Wesakfest vor.

4. Den „Tag der Krise“, den ich früher erwähnt habe, herbeizuführen. Durch diese Krise, in der das sehnsüchtige Streben der Menschen nach Frieden, gegenseitigem Verstehen, gutem Willen und Wahrheit zum höchstmöglichen Ausdruck kommen kann, wird im Augenblick der Fusion das Verlangen der geistigen Kräfte der Hierarchie, Christi und seiner Getreuen (wie immer man sie nennen mag) herabströmen. So wird dann auf dieser Erde jene geistige Stimulierung und heilende Kraft

[15-746]

herabfluten, die der gegenwärtigen Periode des Haders und Elends ein Ende bereiten wird.

Für diesen „Tag der Krise“ sind wir aufgerufen zu arbeiten. Dieser Tag könnte im Jahre 1942 kommen, wenn wir alle unsere geistigen, mentalen und materiellen Quellen mobilisieren und uns die gegenwärtige günstige Gelegenheit und Notlage lebendig vor Augen halten. Dieser „Tag der Krise“ kann sich erfüllen, wenn die Neue Gruppe der Weltdiener und die Masse der Männer und Frauen guten Willens überall auf Erden Intelligenz und erprobte, anständige Geschäfts-Methoden anwenden. (Diese Methoden resultieren aus geistigen Fähigkeiten, die aber bisher noch nicht in großem Maßstab für die Belange des Gottesreiches eingesetzt wurden). Es muß unermüdlich eingeschärft werden, daß alle erdenklichen Mittel und Wege, wie die Presse, briefliche und persönliche Fühlungnahme, und vor allem das Radio geschickt ausgenützt werden sollen, daß aber andererseits all die alten Methoden, wie Angriffe auf Personen, Klassen, Nationen, ideologische Druck- und Gewaltmittel sowie alle Methoden, die Menschen voneinander trennen, vermieden werden müssen. Die heute vorherrschenden Kräfte, die von den geistigen Impulsen des hereinkommenden Neuen Zeitalters ihre Richtung erhielten, haben das Feld für Dienstleistungen frei- und klargemacht. Dies betrifft die Überbrückung von Rissen und Spaltungen sowie die Harmonisierung von einander bekämpfenden Denk- und Glaubensrichtungen.

Die Diensttätigen der geistigen Welt und die Jünger, die für die Durchführung des Planes verantwortlich sind, haben große Anstrengungen gemacht, um an die Neue Gruppe der Weltdiener heranzukommen und sie anzuspornen. Sie hatten Erfolg. Ein solcher Erfolg hängt in keiner Weise davon ab, ob die Dienstwilligen etwas von der Hierarchie wissen oder nicht. Wenn es der Fall ist, so ist es gewiß eine große Hilfe, aber der Erfolg hängt von der Empfänglichkeit für geistige Eindrücke ab, das heißt von der Fähigkeit, auf jene neuen Ideen reagieren zu können, die den Geist des Zusammenschlusses, der Einigkeit, des Verstehens und des guten Willens, miteinander zu arbeiten, bekunden. Haltet nach solchen Menschen Ausschau und arbeitet mit ihnen. Ändert die herrschende Meinung, daß sie mit euch arbeiten müssten. Es liegt an euch, die ihr vielleicht ein wenig mehr über

[15-747]

den Plan wißt als diese Leute, den ersten dahingehenden Schritt zu tun. Es liegt an euch, einsichtsvolles Verständnis zu beweisen und das nötige Beispiel dadurch zu geben, daß ihr die eigenen Ideen und persönlichen Wünsche dem Wohl des Ganzen unterordnet.

Wer von euch auf all das reagiert, muß in den nächsten paar Jahren seinem ganzen Leben eine neue Richtung geben und sich auf die dringende Notwendigkeit umstellen. Das wird notwendigerweise die Anpassung eures Lebens an die neuen Impulse bedingen. Dazu gehört, daß ihr alles Unwesentliche beiseite setzt, um für die gestellte Aufgabe Zeit zu finden. Es bedeutet ferner, daß ihr jene geistige Aufnahmefähigkeit kultiviert, die euch die Eindrücke und Impulse aus der inneren Seite des Lebens ins Bewußtsein bringt und euch befähigt, sofort eure Brüder zu erkennen, die sich demselben Leben guten Willens verschrieben haben und welche die Notlage der Menschen und die bevorstehende gute Chance genau so klar erkennen wie ihr selbst. Diese Neuorientierung wird von euch verlangen, daß ihr alle den Geist des Schweigens entwickelt, denn Schweigen ist die beste Methode, um geistige Kraft zu erzeugen und zu speichern. Und schließlich werdet ihr euch darin schulen müssen, den aus irgendeiner (persönlichen, nationalen oder internationalen) Situation entstandenen Kernpunkt herauszufinden; das wird euch befähigen, über alles Geschehen das verstehende Licht bezeigten guten Willens scheinen zu lassen.

Für die Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdiener und die Männer und Frauen guten Willens hat die Hierarchie der geistigen Führer folgende Regeln aufgestellt:

1. Sie müssen danach trachten, mit der Regierung oder dem Staate, dem sie Gefolgschaftstreue schulden, friedliche Beziehungen zu erlangen, in harmonische Übereinstimmung zu kommen und mitzuarbeiten. Das bedeutet nicht, daß sie alle politischen Programme und alle Aktionen solcher Regierungen gutheissen, sondern es ist damit gemeint, daß sie alles vermeiden sollen, was Reibungen verursachen könnte. Jede Regierungspolitik oder jedes Regime läßt immer noch genügend

[15-748]

Spielraum für vielerlei Aufbauarbeiten, und auf diese konstruktiven und friedlichen Arbeitsbereiche sollen die Helfer der großen Menschenführer und Diener der Menschheit ihre Aufmerksamkeit richten.

2. Sie müssen sich von jeder Einmischung in die Angelegenheiten politischer oder religiöser Gruppen fernhalten.

3. Sie müssen sich bemühen, in der Umwelt, in die ihr Schicksal sie gestellt hat, guten Willen k tatsächlich /k zu bezeigen.

4. Sie müssen danach streben, sich gegen jedermann ehrenhaft und vorbildlich zu verhalten, niemanden zu verletzen oder zu schädigen, niemandem Leid oder Unrecht zuzufügen, weder in Worten noch in Taten. Das bedeutet eine konsequente Nicht-Angriffs-Politik. Keine führende Persönlichkeit, keine Nation oder Rasse darf angegriffen oder verunglimpft werden.

Diese Vorschriften sind von praktischer Bedeutung, und sie sind durchaus nicht leicht einzuhalten. Sie bilden die Grundlage für die rasche Aufstellung und das endgültige Auftreten der Neuen Gruppe der Weltdiener sowie für das Auffinden und Organisieren der Menschen guten Willens auf der ganzen Erde. Die spirituelle Hierarchie kann nicht mit Menschen zusammenarbeiten, die eine kritische Zunge haben, deren Ideen und Verhaltensweise eine Tendenz zur Absonderung hervorruft und die in ihren Ansichten und Bemerkungen extrem parteiisch sind. Das sind unumstössliche Forderungen. Ich ersuche einen jeden von euch, daß er sich in der richtigen Denk- und Handlungsweise schule, daß er bei sich selbst anfange und die richtige Geisteshaltung im täglichen Leben zum Ausdruck bringe. Was das erforderliche gemeinsame Werk betrifft, so kann ich nur die folgenden Arbeitsrichtlinien andeuten. Es liegt an euch, sie zu befolgen, wenn ihr wollt, oder es anderen zu ermöglichen, sie einzuhalten:

1. Suchet die Männer und Frauen guten Willens zu finden. Ihr werdet sie nicht erkennen, solange ihr voller Vorurteile über Rassen, Nationen und Religionen seid.

2. Bringt diese Menschen mit den Dienstzentren in den betreffenden Ländern in Verbindung.

[15-749]

3. Lehrt und erzieht sie in folgenden Ideen:

a) In den Prinzipien des guten Willens; zeigt ihnen die Mittel und Wege, wie der gute Wille im täglichen Leben richtig und echt zum Ausdruck kommen soll.

b) Überzeugt sie von der Notwendigkeit, eifrig, regelmässig und in praktischer Weise guten Willen in der Welt zu verbreiten.

c) Macht ihnen klar, wie wertvoll es ist, wenn man Anschriftslisten von jenen Menschen zusammenstellt, die das Leben vom Standpunkt geistiger Werte aus betrachten und bestrebt sind, Bausteine für die Zukunft zu legen.

4. Informiert die Behörden sämtlicher Nationen über eure Tätigkeiten, so daß sie überall im Bilde sind, was ihr zu unternehmen gedenkt; sie können dann klar erkennen, daß eure Pläne nichts Umstürzlerisches verfolgen und nichts in sich bergen, was irgendeinem Regenten oder einer nationalen Regierung einmal Schwierigkeiten bereiten könnte.

5. Bleibt dauernd in Fühlung mit den Dienstzentralen und wählt sorgfältig die Repräsentanten dieser Diensttätigkeit aus, die ihr auf euch genommen habt.

6. Sorgt dafür, daß die Meditationsgruppen gut geleitet werden, und duldet nichts, was als Geheimnis angesehen werden oder sie in Verdacht bringen könnte, Geheimorganisationen zu sein; das sind sie wirklich nicht. Dieser Grundsatz, nichts geheim zu halten oder zu verschweigen, gilt für alle Aspekte des Werkes und muß nachdrücklich betont werden.

7. Macht unermüdlich wirksamen Gebrauch von Presse und Rundfunk, um das im Jahre 1942 geplante Hilfswerk und die hierfür erforderlichen gemeinsamen Anstrengungen vorzubereiten. Auf diese beiden Propagandamittel sollt ihr großes Gewicht legen, denn damit kann man die Mehrheit der Menschen erreichen.

8. Verstärkt an jedem Wesak-Vollmond eure Anstrengungen. Bereitet euch darauf persönlich vor, läutert euch und legt besonderes Gewicht auf folgende Punkte:

[15-750]

a) Entwickelt eine Empfänglichkeit für die inneren geistigen Eindrücke, die von der Hierarchie und der Gruppe ausgehen.

b) Überlegt genau und verständig die Schritte, die ihr in den nächsten zwölf Monaten zu unternehmen gedenkt; fasst eure Pläne so sorgfältig, daß sie sich auch tatsächlich verwirklichen lassen.

c) Teilt eure Zeit und die euch zur Verfügung stehenden Mittel richtig ein, damit ihr für die Sache des guten Willens wirksam arbeiten könnt.

d) Bemüht euch, an allem, was in dieser Hinsicht bereits getan wird, mitzuarbeiten; das bedingt, daß man alle jene Gruppen und Personen ausfindig macht, die ähnliche Ziele verfolgen.

e) Stellt eure Interessen zum Wohl des Ganzen und aus Liebe zur Menschheit zeitweilig zurück.

Mehr will ich jetzt nicht sagen. Ich habe versucht das anzudeuten, was möglich sein sollte. Wenn meine Vorschläge befolgt werden, und wenn das Werk mit Eifer und Sorgfalt vorankommt, dann spricht alles dafür, daß die Bemühungen der Hierarchie und Christi außerordentlich beschleunigt werden. Die jetzige Notzeit und die günstige Gelegenheit erfordern rechtes Verständnis, freudige Mitarbeit und eure Bereitschaft, Zeit und Geld zu opfern, um unser Werk zu ermöglichen.

Ich appelliere nicht weiter an eure Mithilfe. Ich habe mich bemüht, euch die neuen Ideale und das Wirken der Neuen Gruppe der Weltdiener verständlich zu machen. Die Aspiranten und Weltjünger, die meine Worte lesen, tragen die Verantwortung, daß durch rechtes Handeln und eifriges Bemühen die breite Öffentlichkeit erreicht wird. Ich persönlich kann nichts tun. Christus und die Menschheit verlangen jetzt eure Zeit; ein jeder von euch, ohne Ausnahme, kann davon etwas erübrigen. Es liegt an eurer Aktivität und Geschicklichkeit, diejenigen für die Sache zu gewinnen, die ihr erreichen könnt; darum bitten wir euch. Euer Geld wird benötigt, um das interessierte

[15-751]

Publikum erreichen zu können. Eure Meditation und intensive innere Mitarbeit wird jenen Lichtstollen oder Kontaktweg bauen, durch den der Geist des Friedens wirken und die Kräfte des Lichts einströmen können. Die Hierarchie steht in Erwartung. Sie hat nach Massgabe ihrer eigenen Möglichkeiten alles getan, was sie tun konnte. Christus wartet ab, in Geduld und Schweigen, und beobachtet jegliches Bemühen, das sein Werk auf Erden verwirklichen hilft und ihm die Möglichkeit gibt, die Aufgabe, die er vor zweitausend Jahre in Palästina begann, zu vollenden. Buddha weilt in der Nähe des Planeten, bereit, seinen Teil beizutragen, wenn die Menschheit ihm dazu die Möglichkeit gibt. Ich bitte euch, das, was ich hier gesagt habe, wohl zu beachten. Alles hängt nun von dem richtigen Vorgehen der Menschen guten Willens ab.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>