Patanjali und Raja-Yoga

Es wird euch eine große Gelegenheit geboten, und der Erfolg des Systems des Raja-Yoga, der königlichen Wissenschaft des Denkens (die vom großen Eingeweihten Patanjali vor elftausend Jahren begonnen wurde) wird demonstriert, und seine Techniken haben sich als gerechtfertigt erwiesen. Was er im Auftrag der Großen Weißen Loge veröffentlichte, ist nun zufriedenstellend in Gang gesetzt worden, und vieles, was in der ursprünglichen Absicht lag, hat sich als gerechtfertigt erwiesen. Während der nächsten

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siebentausend Jahre wird sein System dazu gebraucht werden, Jünger in Gedankenkontrolle auszubilden. Sie werden durch dieses System das Stadium der „Isolierten Einheit“ erreichen, und in jener registrierten Einheit – allein und doch gemeinsam mit vielen anderen – die Einweihung empfangen, die es ihnen ermöglichen wird, Energie in eine wartende und fordernde Menschenwelt hinein auszulösen.

Jüngerschaft im Neuen Zeitalter, Band II, 06-326

Meditation – Schutz vor Menschen

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Du mußt es lernen, dich im psychischen Sinn vor Menschen zu schützen. Dieser Schutz kann auf verschiedenartige Weise hergestellt werden. Ich könnte dich selbst mit einem schützenden Schild umgeben, ziehe es jedoch vor, dies nicht zu tun, denn du würdest nichts dabei lernen. Du mußt die Arbeit selbst tun, und sie macht im Grund die Transmutation des Kreuzbeinzentrums (nicht des Sonnengeflechts, wie du naturgemäss denken könntest) zum Kehlzentrum erforderlich. Im Kreuzbeinzentrum liegen die alte rassische Furcht und tiefgründige persönliche Wünsche. Denke nicht über das Kreuzbeinzentrum nach, denn das würde diese alten Erbschaften an die Oberfläche bringen. Bringe deine Arbeit vielmehr mit dem schöpferischen Kehlzentrum in Beziehung. Dann verrichte die folgende Übung:

1. Laß das OM als Seele, die ihren Brennpunkt im Ajnazentrum hat, innerhalb des Kehlzentrums ertönen.

2. Sieh (mit der schöpferischen Vorstellungskraft) das Kehlzentrum als ein leuchtendes vibrierendes, strahlendes Reservoir und k wisse /k, daß es so ist.

3. Dann sende einen breiten und lebenskräftigen Energiestrom von diesem Zentrum aus die Wirbelsäule hinab zum Kreuzbeinzentrum in der Wirbelsäule, während du den Strom in deinem Bewußtsein unversehrt bewahrst, damit kein Teil von ihm zu den physischen Gegenstücken des Kreuzbeinzentrums, den Geschlechtsdrüsen, abgelenkt wird.

4. Dann sieh das Kreuzbeinzentrum (in der Wirbelsäule) als ein leuchtendes Energiereservoir, aber als Energie, die von physischer schöpferischer Tätigkeit zum Zweck der Zerstörung der alten rassischen Furcht in der Welt abgelenkt wird. Dann projiziere diese Energie in die Welt der Menschen hinaus, um bei der Zerstörung von Furcht zu helfen.

5. Dann, wenn du dein Bewußtsein von neuem positiv im Ajnazentrum bestätigst, ziehe deine Aufmerksamkeit vom Kreuzbeinzentrum und Kehlzentrum zurück und laß das OM – als lenkender Jünger – siebenmal langsam und lautlos ertönen.

Gebrauche diese Übung so oft es nottut, aber im Augenblick und sechs Monate lang gebrauche sie täglich. Du wirst überrascht sein, was sie für dich tun wird.

Jüngerschaft im Neuen Zeitalter, Band II, 06-747

Die Ausbildung des physischen Körpers

Die Ausbildung des physischen Körpers

Sie bedingt folgende, ganz bestimmte Anforderungen:

Materie der höheren Unterebenen muß herangeholt (oder eingebaut) und die niedere und gröbere Materie ausgeschieden werden. Das ist notwendig, weil man mit groben Trägern unmöglich hohe Schwingungen aufnehmen kann. Das Ego ist nicht in der Lage, höheres Wissen und Weisungen durch einen groben physischen Körper zu vermitteln. Erhabenere Gedankenströme können ein nur wenig entwickeltes physisches Gehirn nicht beeindrucken. Deshalb ist Verfeinerung des physischen Körpers wesentlich; sie wird durch verschiedene Maßnahmen erwirkt, die alle vernünftig und nützlich sind.

Durch reine Nahrung. Dazu gehört eine mit klugem Vorbedacht ausgewählte vegetarische Diät; sie erfordert nur solche Gemüse und Früchte, die Lebenskraft spenden. Sorgfältiges Urteil in der Auswahl seiner Nahrung, weise Enthaltung von zu schwerer Kost und etwas reine, gute und vollkommen verdaute Nahrung ist alles, was der Jünger braucht. Welcherlei Nahrung, wird man fragen? Milch, Honig, grobgemahlenes Weizenbrot, alle Gemüsearten, die

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an der Sonne wachsen, Apfelsinen (vor allem Apfelsinen), Bananen, Rosinen, Nüsse, etwas Kartoffeln, unpolierter Reis und, wie ich nochmals betonen möchte, von allem gerade nur so viel, als für eine wirksame Tätigkeit nötig ist.

Durch Reinlichkeit. Viel Wasser, äußerlich und innerlich, ist äußerst wichtig.

Durch Schlaf. Die Ruhestunden sollten stets zwischen zehn Uhr abends und fünf Uhr morgens liegen, und man sollte so viel wie möglich im Freien schlafen.

Durch Sonnenschein. Viel Berührung mit der Sonne ist wünschenswert, wegen der damit verbundenen Belebung. Die Sonne tötet alle Keime und befreit von Krankheit.

Wenn diesen vier Anforderungen gebührend entsprochen wird, dann kommt es zu einem definitiven Ausscheidungsprozeß; und im Lauf einiger weniger Jahre verlagert der gesamte physische Körper seine Polarisierung allmählich nach oben, bis er am Ende nur noch Materie der atomischen Unterebene enthält. … Das mag einige Inkarnationen beanspruchen, aber man muß bedenken, daß bei jeder neuen Inkarnation ein Körper in Gebrauch genommen wird, der (wenn ich so sagen darf) genau die gleiche Qualität besitzt wie der beim letzten Sterben abgelegte Körper. Daher ist die für den Bau (der Körper) aufgewendete Zeit niemals verloren. Mit der Zeit werden zwei andere Methoden zur Verfügung stehen, durch die eine beschleunigte Verfeinerung erreicht werden kann:

Die Anwendung farbigen Lichts. Durch die Einwirkung von farbigem Licht auf den Körper des Jüngers wird ein Abschütteln und zugleich eine Stimulierung der Atome erzielt. Das ist jedoch jetzt noch nicht möglich, sondern erst, wenn über die Strahlen mehr bekannt sein wird; sobald man den Strahl eines Menschen kennt, wird eine Stimulierung durch Anwendung seiner eigenen Farbe stattfinden; die Komplementärfarbe wird den Einbau neuer, und eine entgegengesetzte Farbe die Auflösung unerwünschter Materie bewirken. Dieses Wissen wird später den großen Körperschaften vermittelt werden, die Treuhänder der Mysterien sind, nämlich der

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Kirche und der Freimaurerei. Die Zeit dafür ist noch nicht gekommen. Sobald die Mysterien wieder hergestellt sind, werden die beiden Körperschaften einiges darüber wissen.

Musikalische Stimulierung. Gewisse Töne zerschmettern und zerbrechen. Bestimmte andere Töne stimulieren und ziehen an. Wenn der musikalische Schlüssel eines Menschen bekannt ist und man den Ton kennt, auf den er anspricht, dann wird die Nutzbarmachung von Schall zum Zweck der Verfeinerung möglich sein. Für den Augenblick können diejenigen, die zu dienen suchen, nur die genannten wesentlichen Bedingungen einhalten und danach trachten, mit hohen Schwingungen in Berührung zu kommen.

Einen weiteren Hinweis möchte ich noch geben, nämlich daß im Gebrauch von Elektrizität viel verborgen liegt, was die Belebung der Träger betrifft, und jetzt besonders des ätherischen Körpers. Der Hauptnutzen der Sonnenbestrahlung besteht in der Belebung des Ätherkörpers. Die Hitze der Sonne ist elektrische Kraft, die dem Durchschnittsbedürfnis der Mehrzahl in allen Naturreichen entspricht. Im Verlauf des Fortschritts wird es in Einzelfällen möglich sein, die Intensität dieser Kraft zu erhöhen. Darin liegt eines der Einweihungsgeheimnisse. Einstmals diente der Einweihungsstab tatsächlich als Zuleiter dieser Kraft zu den Zentren des Eingeweihten; die Konstruktion des Stabes entsprach diesem Zweck. Jetzt, auf einer höheren Spiralebene, wird dasselbe Erfordernis und der gleiche Zweck erfüllt, obwohl das Verfahren der Auflegung notwendigerweise ein anderes ist, da die Polarisierung der Rasse eine andere ist. Heute ist die Polarisierung nicht mehr physisch, sondern entweder emotional oder mental. Das Anwendungsverfahren ist in allen drei Fällen verschieden, und deshalb muß das Geheimnis gewahrt bleiben. Es birgt das Mysterium.

Briefe über Okkulte Meditation, 02-337

 

Die Tür zum Übel schließen

Dies Mantram ist auf eigenartige und wesentliche Art das eigene Mantram Christi, und sein k „Klang“ /k ist durch seine eigene Verkündigung und durch deren Gebrauch seitens der Hierarchie in alle Welt „hinausgegangen“. Nun müssen seine k Worte /k durch ihre Verkündigung durch die Menschen allerorts in die ganze Welt hinausgehen, und seine k Bedeutung /k muß, wenn die Zeit dafür reif ist, durch die Massen ausgedrückt werden. Dann kann „Christus wiederkommen auf Erden“ und „darum, daß seine Seele gearbeitet hat, wird er zufriedengestellt sein“. l (….bibellutherjesaja-53F.html#53,11) ((Jesaja 53, 11))

Die letzte Zeile der letzten Strophe bedarf vielleicht einer Erklärung. Sie spricht von der Aufgabe des Plans in bezug auf das, was die Menschheit durchzuführen hat, um „die Tür zum Übel zu versiegeln“. Dies ist eine symbolische Art (was sich zu sagen erübrigt), die Idee auszudrücken, böse Absichten sowohl unwirksam als auch erfolglos zu machen. Übel wohnt an keinem besonderen Ort; das Neue Testament spricht in der Offenbarung des Johannes vom Übel und von der Vernichtung des Teufels und erwähnt, daß der Satan machtlos gemacht werden wird. Alle diese Bibelstellen beziehen sich auf denselben Zyklus, mit dem sich diese Invokation befaßt und den sie herbeizuführen sucht.

Die „Tür zum Übel“ wird von der Menschheit durch ihr selbstsüchtiges Verlangen, ihren Haß und ihre Trennung, durch ihre

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Habgier und ihre rassischen und nationalen Schranken, durch ihren niedrigen persönlichen Ehrgeiz und ihre Liebe zur Macht und Grausamkeit offen gehalten. Wenn guter Wille und Licht in das Denken und in die Herzen der Menschen hineinströmen, dann werden diese üblen Eigenschaften und diese gelenkten Kräfte, welche die Tür zum Übel offen halten, einem Verlangen nach rechten menschlichen Beziehungen, einer Entschlossenheit, eine bessere und friedlichere Welt zu schaffen und einen weltumfassenden Willen zum Guten auszudrücken, Platz machen. Wenn diese Eigenschaften an Stelle der alten und unerwünschten treten werden, dann wird die Tür zum Übel sich symbolisch langsam durch das pure Gewicht der öffentlichen Meinung und durch rechtes menschliches Verlangen schließen. Nichts vermag dies aufzuhalten.

Auf diese Weise wird der ursprüngliche Plan auf Erden wiederhergestellt werden; hierauf wird in der Bibel symbolisch als auf den Garten Eden hingewiesen; der Engel mit dem flammenden Schwert wird die Tür zur Einweihung in das Reich Gottes nicht mehr hüten, sondern wird in den Engel der Gegenwart umgewandelt werden. Gleichzeitig werden sich die Tür zur Welt der geistigen Wirklichkeit vor der Menschheit auftun und die Tür zum Übel schließen. Diese wenigen Gedanken mögen dazu dienen, in eurem Denken diese Invokation frisch aufleben und sie neue und lebendige Lebenskraft annehmen zu lassen. Sie steht einzigartig mit allen wahren und überlieferten Glaubensbekenntnissen in Beziehung; sie verspricht Hoffnung für die Zukunft und ist von großer Tragweite und praktischer Bedeutung für die Gegenwart.

Jüngerschaft im Neuen Zeitalter, Band II, 06-173

Dienst – Körper – Gedankenformen – Erreichbarkeit

Gib die Gedankenformen auf, die jetzt zwischen dir und dem Ashram zu stehen scheinen. Du wirst sie erkennen, wenn du dich drei Tage lang still zurückziehst und dich während dieser Zeit weigerst, über deine Arbeit, deine Gruppen, ihre Angehörigen oder über dich selbst und deine früheren Tätigkeiten und ebenfalls auch über deine Gruppenbrüder nachzudenken. Erstrebe einfach, einen Orientierungspunkt zu mir und dem Ashram zu erlangen; bemühe dich, bewußt auf hierarchische Beeindruckung zu reagieren,

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während du (wenigstens diese drei Tage lang) jede Art von Reaktion auf menschliche Ereignisse ausschließt. Strebe nach einem Spannungspunkt, von dem aus neues Bemühen und neue Unternehmungen möglich werden können. Dann weihe dich von neuem dem Dienst an der Menschheit, zur Mitarbeit mit der Hierarchie, und erlange wieder deinen ersten Enthusiasmus in bezug auf uns und unsere Arbeit. Dann nimm deine Kontakte mit der Welt wieder auf. Du wirst es nötig finden, drei Briefe zu schreiben, wenn diese Tage erneuten Kontakt mit hierarchischer Kraft hervorrufen. Du wirst wissen, an wen diese Briefe gerichtet werden und was sie enthalten sollten.

Nimm geeignete ärztliche Hilfe in Anspruch, mein Bruder. Nimm dir Zeit, den physischen Körper in einen besseren Zustand zu bringen. Die Reflexwirkung des Körpers auf den Gefühlskörper und den Denkaspekt ist groß. Als Psychologe weisst du das, aber du wendest das, was du für andere so hilfreich anwendest, nicht auf dich selbst an. Habe Vertrauen, daß ich an dich glaube und dir vertraue, und laß die dir verbleibenden Jahre deines Lebens k in Liebe triumphieren; /k laß sie negativ zu jeglicher Kritik sein. Alle deine Gruppenbrüder haben Probleme zu handhaben, die ebenso schwer sind wie die deinen; biete ihnen und der Hierarchie wertvolle Mitarbeit an. Meine Liebe und mein Segen gehören dir stets, und du weisst es.

Jüngerschaft im Neuen Zeitalter, 06-524

Tiefgründige Meditation über die Vorbereitung für das Wiedererscheinen Christi

TIEFGRÜNDIGE MEDITATION ÜBER DIE VORBEREITUNG FÜR DAS WIEDERERSCHEINEN CHRISTI

k Stadium I. /k

Nachdem ihr eine positive und beabsichtigte Ruhe der Persönlichkeit erlangt habt, formuliert klar für euch selbst und in euren eigenen Worten die Antworten auf die folgenden Fragen:

1. Was ist – als Mitglied der Neuen Gruppe der Weltdiener – meine besondere, bestimmte Absicht in diesem Augenblick der geweihten Verbindung mit meiner Seele?

2. Ist mein konzentrierter und zum Ausdruck gebrachter Persönlichkeitszweck in Übereinstimmung mit dem hierarchischen Zweck – soweit es mir erlaubt ist, ihn zu wissen?

3. Habe ich – in meinem eigenen persönlichen Leben – das Recht erworben (infolge entschlossener Anstrengung und weniger wegen meines Erfolgs), mit jenen Dienern zusammenzustehen, die nun das Werk der Vorbereitung durchführen?

Dies ist das einzige Mal in der Meditation, wo ihr an euch selbst denkt, und zwar, weil es eine Methode der auf die Persönlichkeit konzentrierten Aufmerksamkeit ist, die eure Persönlichkeit auf der mentalen Ebene gleichschaltet.

k Stadium II. /k

Nachdem ihr diese drei Fragen im Licht der Seele beantwortet habt, sprecht mit Nachdruck: „Indem ich die Dinge vergesse, die hinter mir liegen, will ich meinen höheren geistigen Möglichkeiten zustreben. Ich weihe mich erneut dem Dienst für den Kommenden und will alles tun, was ich kann, um das Denken und die Herzen der

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Menschen auf dieses Ereignis vorzubereiten. k Ich habe keinen anderen Lebenszweck.“ /k

z PAUSE

k Stadium III. /k

1. Vergegenwärtigt euch die Weltlage so gut, wie ihr könnt, und in Ausdrücken eures Hauptinteresses an der Welt und mit dem Wissen, das ihr über Weltangelegenheiten besitzt. Seht überall die Masse der Menschen in einem schwachen Licht glühen und – hier und da – Punkte helleren Lichts, wo die Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdiener und die Menschen mit geistigen Zielen und liebenden Herzen für ihre Mitmenschen arbeiten.

2. Stellt euch dann (durch die schöpferische Vorstellungskraft) das lebendige Licht der Hierarchie vor, wie es der Menschheit zuströmt und langsam mit dem Licht verschmilzt, das bereits in den Menschen ist. Dann sprecht die erste Strophe der Invokation:

„Aus dem Quell des Lichts im Denken Gottes

ströme Licht herab ins Menschendenken;

es werde Licht auf Erden!“

3. Dann denkt über das Wiedererscheinen Christi nach, begreift, daß er immer dasselbe große Wesen ist, ganz gleich, unter welchem Namen er in den vielen Weltreligionen bekannt sein mag. Denkt tief nach und stellt Vermutungen über die möglichen Folgen seines Erscheinens an. Dann sprecht die zweite Strophe der Invokation:

„Aus dem Quell der Liebe im Herzen Gottes

ströme Liebe aus in alle Menschenherzen.

Möge Christus wiederkommen auf Erden!

4. Versucht, euch auf eure feste Absicht zu konzentrieren, zu dienen und Liebe in eurer Umgebung zu verbreiten, und macht euch klar, daß ihr, k soweit ihr es könnt /k, den Versuch macht, euren persönlichen Willen mit dem göttlichen Willen zu verschmelzen. Dann sprecht die dritte Strophe

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der Invokation:

„Aus dem Zentrum, das den Willen Gottes kennt,

lenke planbeseelte Kraft die kleinen Menschenwillen

zu dem Endziel, dem die Meister wissend dienen.“

5. Denkt praktisch durch, was ihr in der kommenden Woche tun könnt, um die Vorbereitung für das Kommen Christi zu fördern.

z PAUSE

Dann sprecht das OM dreimal, indem ihr die dreifache Persönlichkeit dem Werk der Vorbereitung weiht.

Vorschläge:

1. Es wird vorgeschlagen, daß ihr diese Meditation einmal in der Woche, jeden k Donnerstag /k, anstelle eurer regulären Meditation ausübt. Versucht, vor Ausübung der Meditation. die Haltung des Strebens, der Hingabe, des Gebets und der festen Absicht anzunehmen (in dieser Reihenfolge). Esoterische Schüler haben sowohl die Annäherung des Herzens als auch die mentale Annäherung nötig, um diese Meditation zu dem mächtigen Instrument zu machen, das sie sein kann.

2. Versucht, die Ergebnisse der Überlegung, die in dieser Meditation zum Ausdruck gebracht wird, zwischen den Donnerstagen zur Ausführung zu bringen. Macht praktische Pläne und überprüft jedesmal, wenn ihr meditiert, die geplante Tätigkeit im Licht eurer zum Ausdruck gebrachten k Absicht /k.

3. Macht die Meditation kurz und dynamisch. Nachdem ihr sie mehrere Male ausgeführt habt, sollte dies leicht möglich sein; Vergeßt die verschiedenen Stadien und laßt euch von der Aufeinanderfolge und der Synthese in dieser Meditationsform antreiben.

Jüngerschaft im Neuen Zeitalter, Band II, 06-226

Die Formeln

DIE FORMELN

Es gibt sechs alte Formeln oder symbolische Formen, die in den Archiven für Jünger gefunden werden können. Sie befassen sich mit den sechs grundlegenden Vorbedingungen für Einweihung. Sie werden vor allen größeren Einweihungen gebraucht und haben daher fünf Bezeichnungen oder Bedeutungen, die erst dann offenbar werden, wenn jede dieser Einweihungen empfangen wird. Bald sind sie in symbolische Form und bald in Worte gekleidet, und sie gehören zu den ältesten Formeln der Welt. Sie sind durch alle Zeitalter hindurch von allen Jüngern und Eingeweihten der Großen Weißen Loge gebraucht worden. Sie befassen sich mit dem,

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was als „die sechs Beziehungen“ bezeichnet wird. Eine jede dieser Beziehungen muß im Verhalten, im Dienst und in einer tieferen Bewußtseinserweiterung, auf die ich nicht hinweisen darf, die vielmehr jeder selbst erlangen muß, Ausdruck finden. Es ist erforderlich, daß der nach Einweihung strebende Jünger für sich selbst den esoterischen, inneren und subjektiven Wert der Formel entdeckt, die er erwägt. Nur einen Fingerzeig darf ich jedoch in diesem letzteren Zusammenhang geben.

Wenn der Jünger zum angenommenen Jünger wird (und zwar dadurch, daß die Loge seine Verpflichtung seiner eigenen Seele gegenüber anerkennt), dann gelangt er zu einer entschiedenen und tatsächlichen Erkenntnis der Hierarchie. Seine Vermutungen, sein Verlangen, sein strebendes Wunschleben, seine Theorien oder wie ihr auch immer sein Ausstrecken oder Emporstrecken nach der Göttlichkeit zu nennen beliebt, machen einer klaren Kenntnis von der befreiten Gruppe von Seelen Platz. Dies geschieht nicht dadurch, daß sich überzeugende Phänomene ereignen, sondern durch ein Hereinströmen der Intuition. Er erfährt daher eine Bewußtseinserweiterung, die im Gehirn registriert werden mag oder auch nicht. Von jenem Punkt der Erkenntnis an muß jeder Schritt des Weges bewußt erlangt werden und ein bewußtes Erkennen einer Reihe von Erweiterungen zur Folge haben. Diese Erweiterungen sind keine Einweihung. Seid euch darüber völlig klar. Die Einweihung, die unmittelbar vor euch liegt, ist einfach die Wirkung der Erkenntnis. Man könnte sie „stabilisierende Krisenpunkte“ nennen, in denen „das Gelegentliche zum Beständigen und das Beabsichtigte zum Vorsätzlichen“ wird. Denkt über diese Worte nach. Die Hierarchie ist jetzt eine Tatsache in eurem Leben und eurem Bewußtsein. Was ist die nächste Tatsache oder der nächste Integrierungspunkt oder die bewußt erlangte allumfassende Einbeziehung? Ein Studium der Formeln und ihre richtige Anwendung wird euch dies offenbaren. Ich habe die Betonung auf bildliche Vorstellung gelegt und euch einige Winke, die sowohl mit der Einweihung als auch mit der schöpferischen Arbeit der Vorstellungskraft verbunden sind, gegeben, weil diese Lehren und die Entwicklung dieser Fähigkeiten es erforderlich machen werden, daß euer Verständnis in Tätigkeit versetzt wird, wenn die Formeln, die Beziehung zur Einweihung haben, ausgegeben werden sollen. Diese sechs Formeln sind daher Integrationsformeln, und einige Fingerzeige mögen hier mitgeteilt werden.

k Die erste Formel /k befaßt sich, wie ich euch gesagt habe, mit der Integrierung in die Gruppe eines Meisters und dient zweierlei Zwecken – wenn

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ich es von eurem besonderen Gesichtspunkt aus auf diese Weise ausdrücken darf. Einmal bewirkt sie Gruppeneinbeziehung, die euch mit euren Gruppenbrüdern in meine Gruppe integriert und eine Offenbarung der verborgenen Seite des Lebens eines Chelas mit sich bringt. Wenn ich dies sage, so beziehe ich mich auf die Herbeiführung seines neuen astralen Bewusstseinszustandes. Dieser wird k die Offenbarung des Gruppengefühls /k genannt. Dieses Thema hat viel größere Auswirkungen, als ihr vermuten mögt, denn es betrifft vereinte Gruppenempfindungsfähigkeit oder Reaktion, nach außen hin der Menschenwelt gegenüber und nach innen zur Hierarchie und nach oben zur Monade. Es hat nichts mit all den vielen geringfügigen Stimmungen und Gefühlen der Persönlichkeiten der Gruppenmitglieder zu tun. Zweitens dient die Formel dem Zweck, Kontakt mit dem Meister eurer Gruppe – in diesem Fall mit mir selbst, dem Meister D.K., – herzustellen. Durch meine Unterweisungen hinsichtlich des Vollmondkontakts habe ich bereits mein möglichstes getan, euch zu helfen, dies zu erreichen – etwas, was ihr höchst unzulänglich verstanden und versucht habt. Vielleicht werdet ihr jetzt ernsthafter an der Hervorbringung einer „Kontaktbeziehung“, wie es esoterisch genannt wird, arbeiten. Mit dieser ersten Formel müßt ihr jetzt arbeiten.

k Die zweite Formel /k befaßt sich mit Gleichschaltung; nicht mit dem, was in der sehr notwendigen Vorbereitungsarbeit der Arkanschule unter Gleichschaltung verstanden wird. Jene Form der Gleichschaltung befaßt sich mit der Hervorbringung eines wirkungsvollen und direkten Kontakts mit der Seele. Die Gleichschaltung, auf welche diese Formel sich bezieht, hängt mit der Antahkarana zusammen. Dies wird unsere nächste Betrachtung darstellen, wenn die erste Formel gewisse Bewusstseinsveränderungen hervorgebracht hat. Ich werde diese Formeln augenblicklich nicht betrachten. Ich will nur auf ihre hauptsächlichen Zusammenhänge hinweisen, die selten so sein werden, wie ihr denkt, weil ihr von den Begriffen und Auslegungen des niederen Denkaspekts abhängig seid.

k Die dritte Formel /k steht mit gewissen Veränderungen im egoischen Lotos in Beziehung. Diese Veränderungen könnten unzulänglicherweise in den Begriffen k des Alten Kommentars /k ausgedrückt werden:

„Es gibt das, was in einem k Augenblick /k Wissen in Weisheit umwandelt; es gibt das, was in einem k Raumbereich /k

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Empfindungsfähigkeit in Liebe verwandelt; es gibt das, was dort, wo weder Zeit noch Raum existieren, Opfer in Seligkeit verwandelt.“

k Die vierte Formel /k hat eine besondere Wirkung auf das „Juwel im Lotos“, indem sie es zum Leben erweckt; dies geschieht durch Wirkungen, die auf den drei Ebenen der drei Welten hervorgebracht worden sind, wodurch Veränderungen in den sieben Rädern (Zentren) herbeigeführt werden, so daß der „dynamische Punkt im Zentrum eines jeden Rades die geringeren Kraftpunkte vernichtet und das Rad auf diese Weise anfängt, sich um sich selbst zu drehen.“

k Die fünfte Formel /k erweckt den Willen, aber jegliche Auslegung dieses Erweckens würde sich für euch als unverständlich erweisen, bis die vorhergehenden vier Formeln eine Wirkung auf euch ausgeübt und die nötigen inneren Veränderungen stattgefunden haben.

k Die sechste Formel /k wird manchmal „das Wort des Todes“ genannt. Sie macht die zerstörende Wirkung des Todesvorgangs, der innerhalb des Mechanismus des Jüngers und Eingeweihten ununterbrochen vor sich geht, unwirksam. Der Tod fährt mit seiner benötigten Arbeit fort, sie wirkt sich jedoch k nicht /k zerstörend aus. – Diese Formel ist noch nie an Jünger ausgegeben worden, kann jedoch jetzt bekanntgemacht werden, weil das Zeitalter der Fische dasjenige ist, in dem endlich die Macht des physischen Todes definitiv gebrochen und das Zeichen der Auferstehung offenbart wird. In diesem esoterischen Unwirksammachen des Todes liegen die tiefverborgenen und k eindrucksvollen /k Ursachen der zwei Stadien des Weltkrieges (1914-1945), und in dieser Formel liegt die Bedeutung, die dem „Kampf um die Freiheit“ der Völker der Welt zugrundeliegt. Sie wird zuweilen „die Formel der Befreiung“ genannt.

Wenn du ein Jünger wärst, der Zugang zu den Archiven hätte, in denen Unterweisungen für Jünger enthalten sind, dann würdest du (in Beziehung zu den sechs Formeln, auf die oben hingewiesen wurde) vor sechs großen Platten eines unbekannten Metalls stehen. Sie sehen aus, als ob sie aus Silber hergestellt wären, bestehen aber in Wahrheit aus jenem Metall, das die Allotropie des Silbers ist und das sich daher zu Silber so verhält, wie der Diamant zu Kohlenstoff. Auf diesen Platten sind Worte, Symbole und symbolische Formen. Wenn diese miteinander in Beziehung gebracht werden, dann enthalten sie die Formeln, die der Jünger auslegen und in sein wachendes Bewußtsein integrieren muß. Dies muß vermittels

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lebendiger Vorgänge geschehen. Da ich euch diese Formeln nicht auf der physischen Ebene zeigen kann, ist das Beste, das ich tun kann, sie euch zu beschreiben, und in dieser Unterweisung will ich versuchen, die erste Formel zu beschreiben. Das Erfassen der Worte und Symbole bringt zwei Reaktionen im Bewußtsein des Jüngers hervor – und wenn eine Gruppe von Jüngern mit derselben Formel arbeitet (wie es in dieser Gruppe der Fall ist), dann werden sie verstärkt und sind von noch größerem Wert.

Die erste Reaktion heißt „die Formel der Offenbarung“ und hat Beziehung zu der vereinten Empfindungsfähigkeit der Gruppe. Wenn die Gruppenmitglieder gemeinsam über die Formel intensiv nachdenken und ihren Sinn erfassen, dann werden sie Empfindungsfähigkeit für die gefühlsmässigen und empfindungsmässigen Reaktionen der einzelnen in der Gruppe erlangen, und diese konstituieren und bilden in ihrer Gesamtheit den Astralkörper der Gruppe.

Wenn diese Reaktion hergestellt worden ist (und ein kritikloser und liebevoller Geist werden diesen Vorgang außerordentlich fördern), dann kann die Gruppe gemeinsam den zweiten Zweck der Formel erfassen, der „die Entdeckung des Punkts innerhalb des Kreises“ heißt. Dies deutet – soweit es die Gruppe anbetrifft – die Offenbarung der zentralen verbindenden Kraft der Gruppe selbst an. Dies ist – gleichzeitig und bis nach der höheren Einweihung, die wir die vierte Einweihung nennen – der Meister im Mittelpunkt der Gruppe. Dies entspricht folglich dem „Juwel im Lotos“, soweit es den einzelnen betrifft, der Hierarchie, soweit es die Menschheit anbelangt, und dem zentralen Punkt des Lebens in allen Formen. Der Kreis und der Punkt sind die natürlichen Symbole für Form und Bewußtsein. Dies gilt in gleichem Maß für das Atom, den Menschen, den Planeten und das Sonnensystem. Dieser Begriff muß die grundlegende Idee in allen Erwägungen dieser Formel darstellen.

Nun zur Formel selbst:

„Eine Linie aus Feuer zwischen zwei flammenden Punkten. Ein blauer Wasserstrom – wieder eine Linie – der aus der Erde entspringt – und im Ozean endet. Ein Baum, dessen Wurzeln oben und dessen Blüten unten sind.“

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„Aus dem Feuer, und stets mittwegs, erscheint das Auge Gottes (Shiva). Auf dem Strom, zwischen den beiden Enden, schwebt das Auge der Vision – ein Lichtfaden vereinigt die beiden.

Inmitten des Baumes, zwischen Wurzel und Blüten, ist das Auge wiederum sichtbar. Das wissende Auge, das sehende Auge, das lenkende Auge – eins besteht aus Feuer, eins ist flüssig wie das Meer, und zwei schauen von hier nach dort. Feuer, Wasser und die Erde – alle brauchen die lebenskräftige Luft. Die Luft ist Leben. Die Luft ist Gott.“

Es ist für den fortgeschrittenen Schüler nicht schwer, die Bedeutung dieser Formel in bezug auf sich selbst zu begreifen. Das Auge des Wissens, das Auge der Vision und das lenkende Auge der Gottheit sind ihm vertraut. Aber ich bitte euch, die großen und hauptsächlichen esoterischen Folgerungen zu bedenken. Eine Erweiterung dieser Begriffe auf einen Meister und seinen Ashram oder seine Gruppe praktizierender Jünger ist für euch in eurem erwägenden Bewußtsein von Wert. Die erste und auf der Hand liegende Auslegung betrifft das Auge des Wissens. Aber, wie verhält es sich mit dem Auge der Vision, k wenn Dualismus überwunden wird /k, und wie mit dem „Zweck, für den die Welten erschaffen wurden“ – die kleine Welt des Individuums (wenn Individualität erst einmal erreicht worden ist) und die größere Welt einer organisierten Gruppe, die integriert ist und als Einheit funktioniert, und die ferne innere Welt göttlichen Vorhabens?

In diesem Zusammenhang sage ich nichts weiter. Ich empfehle diese subtilen Folgerungen eurer nachdenklichen Erwägung. Ich möchte euch bitten, über sie nachzusinnen und – vor dem Wesak-Vollmond – euer Verständnis für die Formel von zwei Gesichtspunkten aus niederzuschreiben. Über diese zwei Gesichtspunkte solltet ihr entschieden Ideen haben.

1. Der Gesichtspunkt des einzelnen.

2. Der Gesichtspunkt einer Gruppe von Chelas.

Diese beiden Einheiten gebrauchen sowohl das Auge des Wissens als auch das Auge der Vision.

Lehrene über Shamballa

Gegen Ende des Jahrhunderts und während der ersten paar Jahrzehnte des einundzwanzigsten Jahrhunderts werden Unterweisungen über Shamballa ausgegeben werden. Das Bemühen des abstrakten Denkens des Menschen wird darauf gerichtet werden, diese zu

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begreifen, gerade so, wie das Ziel hierarchischen Kontakts das augenblickliche Bemühen des Jüngers kennzeichnet.

Jüngerschaft im neuen Zeitalter, Band II, 06-261

Weisheit des Eingeweihten

Weisheit ist das Kennzeichen des Eingeweihten, und er besitzt sie, selbst wenn sein praktisches Wissen irdischer Einzelheiten – geschichtlich, geographisch, wirtschaftlich und kulturell – viel zu wünschen übrig läßt. Die Jünger innerhalb des Ashrams eines Meisters können ihn mit jedem Wissen versorgen, das er nötig hat, denn sie sind aus verschiedenen Kulturen und Zivilisationen herangezogen und können jederzeit unter sich die Gesamtsumme menschlichen Wissens zusammenfassen. Dies darf nicht vergessen werden. Ein Meister der Weisheit weiß stets, wohin er sich in bezug auf Wissen wenden kann. Wissen und Intelligenz oder verstandesmässige Polarisation dürfen in eurem Denken nicht miteinander verwechselt werden. Ich könnte zu dem oben Gesagten noch hinzufügen, daß Wissen sich mit dem befaßt, was auf der physischen Ebene und in den drei Welten in Erfahrung gebracht worden und wirksam ist; Weisheit befaßt sich mit innewohnenden Fähigkeiten und Möglichkeiten geistigen Ausdrucks. Wissen kann in Konzepten und Regeln ausgedrückt werden; Weisheit wird durch Ideen offenbart, denen sich (sehr häufig) viel weltliches Wissen mit aller Macht widersetzt. Das konkrete Denken hemmt oft den freien Ideenfluss, der intuitiv eingegeben worden ist, was ihr gut wißt; gerade mit diesem freien Fluß neuer Ideen befaßt sich der Eingeweihte im Grund, weil Ideen, ihre richtige Anwendung

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und Auslegung die Zukunft der Menschheit und des planetarischen Lebens bestimmen.

Was daher der Jünger in der Vorbereitung für Einweihung als erstes lernen muß, ist das Wesen von Ideen und das, was sie von berührten Gedankenformen unterscheidet, – um es einfach und daher in Anbetracht der Vielseitigkeit des Gegenstandes unzulänglich auszudrücken. Die vorwiegende Aufgabe des Meisters besteht darin, dem Jünger dabei behilflich zu sein, die Intuition zu entwickeln und gleichzeitig die gedankliche Wahrnehmung in einem aktiven und gesunden Zustand zu erhalten. Dies geschieht in erster Linie dadurch, daß er fähig gemacht wird, eine rechte Beziehung zwischen den abstrakten und konkreten Gedankenbereichen – jenen höheren und niederen Aspekten des Denkens, die für die Seele das bedeuten, was das niedere Denken und das Gehirn für die Persönlichkeit sind, zu erreichen und sie richtig einzuschätzen. Überlegt dies gründlich. Ein wahrheitsgemässes Erkennen dieses Unterschieds bringt eine neue Einstellung der Lebenskraft innerhalb der Seele hervor, die in den ersten Stadien der Jüngerschaft durch den abstrakten und konkreten Denkaspekt arbeitet.

Saatgedanken für R.V.B.

1. Der Ashram pulsiert mit Leben. Seine Strahlung durchdringt die äußere Düsternis und Dunkelheit; wartende Aspiranten erscheinen einer nach dem anderen und ganz allein innerhalb des Lichtstrahls.

2. Der Chela wandert diesen Strahl entlang, dem zentralen Lichtpunkt dem Meister seines Ashrams, entgegen. Er bewegt

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sich nicht vorwärts, sondern strahlt ruhig aus.

3. Der Chela tritt durch die Tür in den Ashram ein und steht vor dem Meister seines Lebens. Er weiß, daß er eine Seele ist. Er weiß, daß sein Denkaspekt und alle niederen Naturkräfte jetzt das Licht ausstrahlen müssen, das er erlangt hat.

4. Wenn die Chelas einer nach dem anderen ihren Weg in den Ashram und zu dem zentralen Licht finden, wird das Licht in ihm stärker. Die Strahlung des Ashrams wächst zu einer großen Intensität an. Der kleine Lichtstrahl, der seinen Brennpunkt im Herzen des Chelas hat, durchdringt seinerseits, von seinem Auge gelenkt, die äußere Düsternis und ist für die, welche warten, sichtbar.

5. Innerhalb des Ashrams habe ich meinen Platz eingenommen. Mein kleines Licht verbindet sich und verschmilzt mit dem größeren Licht, denn auf diese Weise kann ich am besten dienen. Ich stehe dem Meister gegenüber und weiß, daß sein Licht und mein Licht ein und dasselbe sind. Ich wende mich um und sende mein Licht in die Dunkelheit hinaus, um einen Wanderer nach Hause zu geleiten.

6. Verleihe mir das Licht, daß ich scheinen möge. Laß mich das Licht über die ganze Welt von Zeit und Raum hinausstrahlen, ein Licht erschaffen, das Licht übertragen, und während ich auf diese Weise auf dem Erleuchteten Weg wandle (der mein Erleuchtetes Ich ist), gehe ich in das Licht und strahle somit das Licht sowohl zu denen, die seiner bedürfen, als auch zu denjenigen, von denen es kam.

Jüngerschaft im Neuen Zeitalter, Band II, 06-561